Kinder haben Rechte! Ein Plädoyer

Am 20. November 1989, also vor über 30 Jahren, hat die Generalversammlung der UN die Kinderrechte in der Kinderrechtskonvention verabschiedet. Doch viele Menschen in Deutschland wissen das leider (immer noch) nicht.

Mach was! Sag was!

Die element-i Bildungsstiftung plant deshalb auch in diesem Jahr eine besondere Kinderrechte-Aktion für diesen Zeitraum im November, denn ihr ist es eine Herzensangelegenheit, die Kinderrechte bekannter zu machen und sich für deren Einhaltung stark zu machen. „2023 lautet das Motto: ‚Mach was! Sag was!‘“, berichtet Meike Betz-Seelhammer, Leiterin der element-i Bildungsstiftung. „Wir haben Kita-Teams und alle anderen, die sich beteiligen möchten, aufgefordert, zu den Kinderrechten Stellung zu beziehen und ein Plakat zu gestalten.“ Viele der eingegangenen Plakate machen auf Rechte aufmerksam, die auch hierzulande oft untergehen. Dazu gehören z. B. das Recht auf Rückzug, das Recht auf Privatsphäre oder das Recht zu spielen. Denn Erwachsene „verplanen“ Kinder oft und übersehen dabei, dass Kinder Freiräume für eine eigene Tagesgestaltung benötigen und auch ein Recht darauf haben. Oder sie übergehen, während sie sich um die Kinder kümmern, deren Bedürfnis, zeitweise ungestört zu sein.

Kinderrechte zu wahren, ist nicht immer einfach

Diese Beispiele zeigen, dass Kinderrechte in unseren Alltag mit Kindern – und nicht nur im Kita-Alltag – fast durchgängig von Belang sind. Und sie machen deutlich, dass es nicht immer einfach ist, sie zu verwirklichen. Denn oft gilt es, das richtige Maß zu finden. Wie gewährleisten wir, dass es nicht in Strukturlosigkeit umschlägt, wenn wir den Kindern große Freiräume geben? Oder wie stellen wir sicher, dass Kinder das Gewähren von Rückzugsmöglichkeiten und Privatsphäre nicht als Gleichgültigkeit der Erwachsenen wahrnehmen? Wichtig ist es also, sich intensiv mit den Kinderrechten zu beschäftigen. „Wir Großen gestalten den Rahmen, in dem Kinder sich entwickeln und sich einbringen. Indem wir Kinderrechte umsetzen, schaffen wir eine Welt, in der sie ihre Potenziale ausschöpfen und zu starken, liebevollen Persönlichkeiten heranwachsen“, bestätigt auch Meike Betz-Seelhammer.

Kinderrechte sind Menschenrechte!

Ich bitte Kinder um Erlaubnis:

„Darf ich dein Zimmer betreten?“
„Darf ich dich mal drücken?“
„Darf ich mir das mal von dir ausleihen?“
„Darf ich deine alten Spielsachen weggeben?“
„Darf ich mitspielen?“
„Darf ich dir mal durch die Haare strubbeln?“
„Darf ich mich zu dir setzen?“
„Darf ich dir dabei helfen?“
„Darf ich dir einen Kuss geben?“
„Darf ich dich umarmen?“
„Darf ich dich waschen?“
„Darf ich dich trösten?“

Kinder haben das Recht…

… auf Entspannung und Erholung.
…, sich ihre Freizeitbeschäftigung und ihr Spiel selbst auszusuchen.
…, sich über alles zu informieren und eine eigene Meinung dazu zu bilden. Das geht am besten mit geeigneten Fernseh- oder Radiosendungen, Büchern oder im Internet.
…, in die Schule / den Kindergarten zu gehen, um dort zu lernen.
…, besondere Fürsorge und Förderung zu erhalten, wenn sie diese benötigen. Denn Kinder mit Behinderungen sollen besondere Unterstützung erhalten.
…, bei allen Entscheidungen, die sie betreffen, nach ihrer Meinung gefragt zu werden.
…, ihre Meinung frei heraus sagen zu dürfen.
… auf Gesundheit durch gute Ernährung, viel Bewegung und notwendige medizinische Versorgung.
…, mit anderen Kindern spielen und dürfen selbst entscheiden, mit wem sie spielen möchten.
… auf eine gewaltfreie Erziehung.
… auf ihre eigenen Wünsche und Geheimnisse.
…, in ein anderes Land zu fliehen, wenn im Heimatland Krieg herrscht.
… auf einen eigenen Namen und die eigene Nationalität.
… auf ein gutes Leben ohne Angst.
… auf Sicherheit in ihrer Familie und ein liebevolles Zuhause.
… auf gemeinsame Zeit mit beiden Elternteilen, auch wenn diese getrennt leben.
…, zu wissen, welche Rechte sie haben.

Plakat-Aktion zum diesjährigen Internationalen Tag der Kinderrechte

Die gemalten Plakate sollen aber nicht nur diejenigen, die sie erstellt haben, dazu auffordern, sich Gedanken über Kinderrechte zu machen. In vielen Kinderhäusern sind zum Internationalen Tag der Kinderrechte Plakatausstellungen geplant. Die element-i Bildungsstiftung präsentiert zudem ausgesuchte Plakate an öffentlichen Plätzen. Darüber hinaus nutzt die Stiftung die Plakate für eine Social Media-Kampagne zu den UN-Kinderrechten.

Weitere Informationen über die element-i Bildungsstiftung und ihr Engagement für die Kinderrechte finden Sie hier.

Weitere Infos zum Thema Kinderrechte bei element-i:

Den Kinderrechten auf der Spur – element-i

Warum Kinderrechte auch in Deutschland relevant sind – element-i

Mehr von Christian Klar

Mit der element-i Bildungsstiftung tüfteln und forschen

Kinder entdecken und forschen gerne. Sie lieben es, eigenen Fragen und spannenden Phänomen nachzugehen. Beim „Tüftler- und Forscherinnentag“ der element-i Bildungsstiftung bekommen sie viele praktische Anregungen und können sich schon früh in MINT-Themen ausprobieren.

Der neunte Tüftler- und Forscherinnentag

In diesem Jahr findet der Tüftler- und Forscherinnentag der element-i Bildungsstiftung am 14. November statt – und das bereits zum neunten Mal. Kooperierende Unternehmen, Betriebe, Organisationen und Forschungseinrichtungen laden Kita-Kinder im Alter zwischen vier und sieben Jahre ein, vor Ort Berufe, Technik und Forschung kennenzulernen und auszuprobieren.

„Seit wir den Aktionstag ins Leben gerufen haben, haben bereits über 5.300 Kinder mitgemacht“, berichtet Meike Betz-Seelhammer, Leiterin der element-i Bildungsstiftung, stolz. „Mit dem Tüfo-Tag möchten wir, so gut es geht, den kindlichen Forscherdrang beflügeln und die Kinder so begeistern, dass dieses Interesse auch über die Jahre anhält. Gleichzeitig möchten wir die Pädagoginnen und Pädagogen in diesem Themenbereich mit neuen Ideen und Impulsen unterstützen. Denn nicht jede Fachkraft fühlt sich im MINT- oder Handwerksbereich heimisch.“ Für Unternehmen eröffnet der Tüftler- und Forscherinnentag eine Gelegenheit, bei den Kindern die Begeisterung für Technik, Handwerk oder die Naturwissenschaften zu wecken und diese zu festigen.

Erste Berührungspunkte mit MINT

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg, ist die Schirmherrin des Tüftler- und Forscherinnentags: „Der Tüftler- und Forscherinnentag ist etwas Einzigartiges. Er bietet Kindergartenkindern eine hervorragende Möglichkeit, ihre Interessen und Talente im MINT-Bereich zu entdecken und erste praktische Einblicke in die Berufswelt zu bekommen. Je früher Kinder entsprechende Fähigkeiten erlernen, desto chancenreicher wird ihre Zukunft sein.“

Seit 4. Oktober können sich Kitas und Kinderhäuser hier mit ihren Kindergruppen für den Tüftler- und Forscherinnentag am 14. November anmelden. Auch in diesem Jahr sind wieder sehr viele Unternehmen und Einrichtungen mit sehr spannenden Themen dabei, u. a. geht es um Holz, Salz, Energie und einen Besuch bei der kleinen Hexe im Landesmuseum. „Wir sind ganz begeistert von dem Interesse, das wieder auf dem Vor-Corona-Niveau ist. Einige Angebote waren bereits kurz nach der Freischaltung komplett ausgebucht“, freut sich Meike Betz-Seelhammer.

Wir wünschen allen teilnehmenden Kindern viel Spaß und einen ganz tollen Tüftler- und Forscherinnentag!

Mehr von Christian Klar

Gesund groß werden im digitalen Zeitalter

Mediennutzung bei element-i

Kinder wachsen heute in eine Welt hinein, in der die Kindheit und das gesamte weitere Leben von digitalen Medien und Kommunikationstechnologien geprägt sein werden. Sie erkennen früh, welche Bedeutung beispielsweise Smartphones für ihre Eltern und Geschwister in deren Lebensalltag haben und wollen daran teilhaben.

Wir bei element-i verstehen es als unseren Auftrag, Kindern die Welt entwicklungsangemessen zugänglich zu machen und sie zu einem mündigen Umgang mit Medien zu befähigen. Sensomotorische Integration, Kommunikations-, Produktions-, Rezeptions-, Reflexions- und Selektionsfähigkeit sind notwendige Grundlagen, damit die Kinder sich Kompetenzen erarbeiten können, die später zu einer (Medien-)Kompetenz führen.

„Wir sind der Meinung, Kinder benötigen Zeit und Spielräume mit echten Materialien sowie für ihre psychosoziale Reife angemessene Medien, die versteh- und handhabbar sind“, sagt Carola Kammerlander, pädagogische Geschäftsführerin bei KONZEPT-E, zum Verzicht auf digitale Medien in element-i Kinderhäusern. „Wir nutzen die Zeit ausschließlich für dinglich-greifbare, also analoge Anregungen, Angebote und Impulse.“

element-i verzichtet auf den Einsatz digitaler Medien

Trotzdem stellen sich auch element-i Pädagog:innen hin und wieder die Frage, wie sie Kita-Kinder beim Thema Mediennutzung und Medienkompetenz unterstützen können oder neue Kolleg:innen wollen wissen, warum bei element-i beispielsweise keine Tablets zum Einsatz kommen. Dazu kommen noch Fragen der Eltern, wie: „Wie viel Medienkonsum wird für welches Alter empfohlen?“

Um hier vernünftige Antworten geben zu können und auch, um herauszufinden, ob der Verzicht auf den Einsatz digitaler Medien bei element-i der richtige Weg ist, haben sich die element-i Kinderhäuser WiKi und Seehasen aus Friedrichshafen Unterstützung durch einen Mediencoach geholt.

Das Präventionsprojekt „ECHT DABEI – Gesund groß werden im digitalen Zeitalter“, eine Initiative der Betriebskrankenkassenverbände, ist in vier Module aufgeteilt und fasste im ersten Modul den Forschungsstand zum Thema Medienwirkungen auf Kinder für die pädagogischen Fachkräfte zusammen.

Schädlichkeit für U3-Kinder nachgewiesen

Und tatsächlich lässt sich für die jüngste Altersgruppe, Kinder unter drei Jahren, kein langfristiger Nutzen durch die Mediennutzung nachweisen, negative Auswirkungen gelten jedoch als belegt. Dazu gehören beispielsweise:

  • Verzögerung der Sprach- und Bewegungsentwicklung
  • Beeinträchtigung des kreativen Spielverhaltens
  • Verlust von Mitgefühl
  • Verstärkte Aggressionen, Auffälligkeiten im Sozialverhalten
  • Schlafstörungen und Übergewicht

Die drei Problembereiche der Bildschirmmediennutzung sind Zeit, Inhalt und Funktion.

Der Bildschirmmedienkonsum rauben dem Säugling oder später auch dem Kleinkind die Zeit für Tätigkeiten, die für seine gesunde Entwicklung von hoher Bedeutung sind. Hier spielt es keine Rolle, um welches Bildschirmmedium es sich handelt: Tablet, Fernseher, PC oder Spielekonsole.

Bei ungeeigneten Inhalten, wie Gewalt, treten negative Effekte auf. Auch Werbung schürt Wünsche, die erfüllt werden und dann dick oder krank machen können oder die nicht erfüllt werden und dann unglücklich machen.

Die Funktion gilt als problematisch, wenn Bildschirmmedien als „elektronischer Babysitter“ genutzt werden, als Stimmungsregelung beim Kind (Abschalten von Langeweile, Wut oder Angst quasi auf Knopfdruck) oder als Strafe: „Wenn du nicht still bist, gibt es nachher kein Sandmännchen“.

Auch die Eltern sind in der Pflicht

Im zweiten Modul findet ein aufklärender Elternabend statt, ebenfalls begleitet durch den Mediencoach. „Wir haben interne Familienregeln für die Nutzung von Bildschirmmedien“, schildert ein Vater nach dem Vortrag. „Aber mir ist hier schon nochmal bewusst geworden, wie wichtig es ist, den Medienkonsum der eigenen Kinder im Blick zu haben.“

Das dritte Modul beinhaltet ein Projekt für die Kinder in Form eines interaktiven Theaterstücks. Und im vierten Modul werden wiederum die Eltern bei der Installation von Zeitbegrenzungs- und Filtersoftware unterstützt.

Mit Kindern in Interaktion gehen

Aus dem Projekt heraus ist auch eine Liste mit Aktivitäten und möglichen Impulsen entstanden, die Eltern leicht und ganz ohne den Einsatz digitaler Medien umsetzen können, um eine gesunde geistige Entwicklung ihrer Kinder zu unterstützen und zu fördern:

  • Märchen und Geschichten erzählen und vorlesen (ein wichtiger Baustein für den späteren Schriftspracherwerb)
  • Selbstständiges Malen oder einfaches Drucken mit Naturmaterialien (z. B. Kartoffeldruck oder mit Korken und Händen)
  • Schattentheater spielen, Puppen- oder Rollenspiele spielen
  • Wenn-Dann-Spiele mit Bewegung kombiniert: Wenn ich den Stein auf die Fünf werfe, dann hüpfe ich fünf Mal auf einem Bein zu dem Kästchen mit der Fünf
  • Sammeln, Suchen und Sortieren (Naturmandala – was gehört dazu? Wo hat was seinen Platz?)

Das Präventionsprojekt „ECHT DABEI – Gesund groß werden im digitalen Zeitalter“ ist eine Initiative des BKK Dachverbands e. V. sowie der BKK Landesverbände. Die Durchführung erfolgt durch die Pädagogische Hochschule in Freiburg in Kooperation mit der Alanus Hochschule. Finanziert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Mehr von Christian Klar, ein Dankeschön für die Mitwirkung auch an Melanie Kohler, Teamleitung element-i Kinderhaus Seehasen

Ganz viel Sommerferienspaß: 5 kreative Impulse von element-i

Die Sommerferien haben begonnen und die Kitas Schließzeit. Trotzdem können oder wollen nicht alle Familien in den Urlaub fahren. Damit die Zeit zuhause mit den Kindern spannend, abwechslungsreich und voller kleiner Abenteuer ist, haben die element-i Pädagog:innen für Eltern und Kita-Kinder einfach umzusetzende und Spaß bringende Impulse zusammengetragen.

Und oft sind es doch die kleinen Dinge, die gar nicht viel Geld oder sogar gar nichts kosten, die aber einen Sommer unvergesslich machen.

1.) Knetseife herstellen

Um Seife für den perfekten Badespaß herzustellen, die sich danach gut kneten und drücken lässt, braucht es:

  • 50 ml Duschgel
  • 100 mg Speisestärke
  • Lebensmittelfarbe (wenn die Knetseife schön bunt werden soll)
  • ein Nudelholz
  • verschiedene Ausstechformen
  • Schraubgläser zum Verpacken der Knetseife

Und so geht’s:

Für bunte Knetseife wird zunächst das Duschgel mit ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe vermischt. Danach kommt die Speisestärke in eine Schüssel, dazu das Duschgel und alles wieder gut verrühren (am besten mit einem Löffel oder einer Gabel und dann mit den Händen durchkneten). Falls die Masse zu trocken oder bröckelig ist, kann noch etwas Duschgel hinzugegeben werden. Ist die Masse zu flüssig, mehr Speisestärke. Die Masse sollte sich wie Knete anfühlen. Danach alles zu kleinen Kugeln formen oder ausrollen, um mit den Förmchen Figuren auszustechen. Viel Spaß beim Kneten, Schäumen und Hände waschen!

2.) „Upcycling“-Bastelideen

Bestimmt hat jeder zuhause eine „Gelbe Tonne“ oder den „Gelben Sack“. Wenn die Verpackungen von dort gut mit Seife oder Spülmittel ausgespült sind, lassen sich viele neue Sachen damit bauen, z. B. ein glitzernder Fisch, ein Roboter, Fahrzeuge, eine neue Spielzeugbox usw.

Das wird benötigt:

  • verschiedene Plastikverpackungen (gründlich ausgespült)
  • Bastelschere und Kleber
  • alles Mögliche zum Verzieren: Federn, bunte Knöpfe, Pfeifenputer usw.

3.) Die Wasserwerkstatt

Hier ein Impuls, der an heißen Tagen für Abkühlung draußen sorgt: die Wasserwerkstatt.

Bei diesem Impuls werden die Bildungsbereiche Körper, Sinne und Erschaffen gefördert. Die Kinder haben die Möglichkeit, mit verschiedenen Behältnissen das Wasser von A nach B zu schöpfen. Für noch mehr Wasserspaß lässt sich das Wasser durch Badekugeln oder Farbtabletten (alternativ auch buntes Krepppapier) verfärben. So werden die Sinne noch mehr gefördert.

Das wird benötigt:

  • Wasser und eine größere Wanne
  • Messbecher, Eimer, Gießkannen, Schöpfkellen, Löffel usw.
  • Für den bunten Wasserspaß: Farbtabletten, Badekugeln oder alternativ Krepppapier (ein Stück ins Wasser, dann verfärbt sich das Wasser dementsprechend)

4.) Grillgewürz selbst machen

Und noch ein Impuls, der vielleicht mehr etwas für die Eltern ist, sich aber mit den Kindern gut umsetzen lässt: Grillgewürz selbst herstellen. Dafür werden alle Zutaten in einen Mörser gegeben und zermahlen. Das Pulver muss nicht sonderlich fein sein, größere Gewürzstückchen verleihen dem Grillgut geschmacklich und optisch das gewisse Etwas. Bei der Zubereitung im Mörser empfiehlt es sich, erst die groben Zutaten zu mörsern und danach die feinen Zutaten unterzumischen.

Abgefüllt in ein luftdichtes Gefäß, ist das Grillgewürz mindestens ein halbes Jahr lang haltbar. Für das Gefäß können die Kinder noch ein Etikett hübsch gestalten, dann ließe es sich sogar prima an Opa und Oma oder Freunde verschenken.

Folgende Zutaten werden benötigt:

  • 4 EL getrockneter Basilikum
  • 3 EL Paprikapulver, edelsüß
  • 3 EL Meersalz
  • 1 EL Pfefferkörner
  • 2 TL Knoblauchpulver
  • 1 TL Chilipulver

5.) Ausflugsziele

Und falls es einfach mal ein Ausflug sein soll, hier noch ein paar tolle Ideen für Orte und Aktivitäten, die die Kinder mit ihren Eltern besuchen können:

Freestyle Academy (https://www.freestyleacademy-stuttgart.com/)

 

 

 

Digitalisierung sei Dank: Mehr Zeit für unsere Kinder!

Verträge manuell ausfüllen und ablegen, Beitragsanpassungen händisch zuordnen, Standard E-Mails oder gar Briefe an die Eltern schicken – das ist bei element-i bald Geschichte. Die neue, digitale Komplettlösung smartkita wird aktuell eingeführt. Mit dem Ziel, Prozesse und Abläufe zu automatisieren und damit zu vereinfachen, Papier zu sparen und damit vor allem mehr Zeit und Raum für Arbeit mit den Kindern zu schaffen. Von der digitalen Weiterentwicklung profitieren besonders: die Kita-Teams in den Kinderhäusern, die Kinder und die Eltern.

Vor ihrer endgültigen Einführung wurde die Software auf Herz und Nieren geprüft, um sie maßgeschneidert an die vorhandenen Bedarfe abzustimmen. Im ersten Roll-out arbeiten das Kundenmanagement, die Kita-Teams mit ihren Leitungen und die Buchhaltung mit smartkita. „Wir freuen uns sehr darüber, dass die Erstellung der Verträge nun auf Knopfdruck erfolgt und die Platzvergabe optimiert wird, weil das System mitdenkt: Kommt eine Kündigung, wird automatisch ein Vorschlag für eine neue Platzbelegung erstellt. Das spart Zeit und Nerven der Kolleginnen und Kollegen“, betont Waltraud Weegmann, Geschäftsführerin des Trägernetzwerks Konzept-e.  

Weitere Funktionen, die für element-i zum Einsatz kommen, sind unter anderem ein smartes Wartelistenmanagement, die automatische Erstellung und Steuerung von Verträgen und die Berechnung der Forderungen sowie eine digitale Kinderakte, die alle relevanten Dokumente und Informationen zum Kind und dessen Betreuungssituation beinhaltet.

Dokumentations- und Kommunikationshilfe für Erzieher*innen  

Nach Einführung der Verwaltungssoftware von smartkita wird nun die zugehörige KitaApp implementiert: „Für die Erzieherinnen und Erzieher wird der Organisations- und Dokumentationsaufwand weniger, da sie über die App schnell und einfach den Kita-Alltag organisieren können“, ergänzt Weegmann. Per Klick können sie beispielsweise Kinder an- und abmelden, haben für die vereinfachte Bildungsdokumentation jederzeit alle Daten auf einen Blick und können zudem über die App mit den Eltern kommunizieren. „Das Beste daran ist aus meiner Sicht, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch diese Optimierung viel mehr Zeit für das Wesentliche, nämlich für unsere Kinder, haben.“ Für die Einführung der KitaApp stattete Konzept-e die Kinderhäuser mit neuen Tablets aus. In allen Einrichtungen werden ausreichend mobile Endgeräte eingesetzt.

Optimierung der Elternkommunikation

Zu den täglichen Aufgaben der Erzieher*innen zählt die Elternkommunikation. Für beide Parteien gehört das zu einer funktionierenden Erziehungspartnerschaft. „Nach der KitaApp werden wir auch noch die mehrsprachige ElternApp einführen. Damit haben die Eltern die Möglichkeit, schnell und einfach mit uns zu kommunizieren. Und wir können ihnen ebenso schnell und einfach die notwendigen Informationen zur Verfügung stellen. Die ElternApp soll nie den persönlichen Austausch ersetzen. Aber sie unterstützt den Informationsfluss und erlaubt, sich in den Gesprächen auf das Wesentliche zu konzentrieren“, weiß Waltraud Weegmann. Gerade Vertragsthemen, die bisher über die Erzieher*innen und Teamleitungen ans Kundenmanagement oder die Buchhaltung gegeben wurden, können mit der Umstellung direkt im System von den Eltern eingegeben und automatisch bearbeitet werden. „Diese neue Funktion nimmt ein Stück weit auch die Eltern in die Verantwortung, dass beispielsweise die persönlichen Daten stimmen. Zum anderen haben sie dadurch aber auch die Möglichkeit, ihre Daten selbst zu überprüfen, können Einverständnisse erteilen oder Veränderungen mitteilen.“ 

Die Umstellung in den drei Bereichen findet nach und nach statt.

Über smartkita

smartkita ist eine digitale Komplettlösung für Träger, Kommunen, Pädagog*innen und Eltern, die das gesamte System Kita erfasst und vernetzt. Das Stuttgarter Start-up will die wachsenden, kommunikativen, administrativen und organisatorischen Aufgaben des Kita-Alltags vereinfachen, sodass vorhandene (personelle) Ressourcen zielgerichtet – also in Richtung Kind – eingesetzt werden können. 

Mehr von Christian Klar

element-i macht Musik – in Schulen und Kinderhäusern

Im Interview mit den beiden Musikpädagoginnen Monika Sundermann (element-i Schule in Karlsruhe) und Franziska Kleinert (element-i Schule in Stuttgart)

Wissenschaftler*innen erforschen schon lange, inwiefern Musik bzw. das Musizieren unsere kognitiven Fähigkeiten stimuliert, ja sogar verbessert. Es ist auf jeden Fall bewiesen: Wer sich mit Musik befasst, sie hört, fühlt, sich nach ihrem Rhythmus bewegt, vielleicht im Grundschulalter ein Instrument gelernt hat, verfügt über eine bessere Feinmotorik. Musik kann aber noch mehr: Sie fördert neben der Sprachentwicklung und der Koordination auch die Kreativität der Kinder und hilft ihnen, sich Gelerntes besser zu merken. Musik sorgt für emotionale Ausgeglichenheit, fördert das Sprachgefühl und das Zuhören, vermittelt Geborgenheit und Lebensfreude und hilft, ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln.

Im element-i Bildungshaus Karlsruhe koordiniert Monika Sundermann das Konzept „element-i macht Musik“. Gemeinsam mit vielen musikbegeisterten Kolleg*innen und externen Partner*innen schafft sie kindgerechte Musikangebote. In Stuttgart setzt die Musiktherapeutin, Musikerin und freie Musiklehrerin Franziska Kleinert das Konzept für element-i um. Wir haben beide im Interview dazu befragt.

Aus welcher Motivation heraus ist das Projekt „element-i macht Musik“ entstanden?

Sundermann: Wir wünschen uns, dass alle Kinder Musik entdecken können. In einem element-i Bildungshaus verbringen Kinder von sechs Monaten bis zum jungen Erwachsenenalter ihren Tag. Durch eine Initiative der Geschäftsführung und der element-i Bildungsstiftung profitieren sie nun auch von einem großen musikalischen Angebot.

Warum ist das Erlernen eines Instruments und die professionelle musikpädagogische Begleitung für Kinder so wichtig?

Kleinert: Zum einen natürlich, weil Musik einfach Spaß macht. Wenn man gemeinsam musiziert, stärkt es das Gemeinschaftsgefühl. Zum anderen stimuliert Musizieren auch das Gehirn. Es fördert die Sprachentwicklung und die Koordination, ebenso wie die Konzentrationsfähigkeit und die Motorik.

Sundermann: [nickt] Das stimmt. Musik ist so facettenreich und genau das ist es, was ich als Musikpädagogin vermitteln möchte. Musik kann die Kinder in allen Bildungsbereichen unterstützen und Lerninhalte auf spielerische Weise vermitteln. Notenwerte können zum Beispiel mit der Mathematik verbunden werden: Halb und Viertel werden in der Musik dann erfahr- und hörbar.

Und wenn ein Kind gar keine Lust auf Musik hat?

Sundermann: Die Freiwilligkeit steht bei unseren Angeboten immer im Vordergrund. Jedes Kind kann selbst entscheiden, ob es zum Beispiel lieber am Cello-Schnupper-Kurs teilnehmen möchte oder sich im Rappen oder beim Chorsingen ausprobiert. Alles ist möglich, aber es ist auch möglich, sich nicht dafür zu entscheiden. Wir geben auf der anderen Seite auch notwendige Impulse: Die morgendlichen Konferenzen starten wir mit Gesang und rhythmischen Spielen. So erlernen alle Kinder ein Liedrepertoire. Ausflüge zu Konzerten könnten zum Beispiel ebenfalls ein Anreiz für das Kind sein, sich der Musik – mehr – zu öffnen.

Wie integrieren Sie Ihr Konzept in den Musikunterricht?

Sundermann: Bei uns in Karlsruhe gibt es keinen klassischen Musikunterricht, vielmehr integriert sich die Musik in unser element-i Konzept: In der Konferenz stellen Pädagog*innen und Kinder Impulse vor, die eine Vielzahl schulischer Themen abdecken – so eben auch musikalische Angebote, zum Beispiel: „Ich biete heute an, im Musikraum mit dem Glockenspiel zu musizieren.“ Als Musikpädagogin bereite ich einen roten Faden vor, der ein bestimmtes Lernziel beinhaltet, zum Beispiel ein Stück einzuüben oder die Kinder mit Notenwerten vertraut zu machen. Ich bin aber auch immer offen für die Ideen der Kinder, denn sie gestalten den Impuls mit ihren Fähigkeiten, Fragen und Einfällen.

Welche Kurse werden angeboten?

Kleinert: In Stuttgart gibt es derzeit Angebote fürs Trommeln und Body Percussion. Dabei erzeugen die Kinder Klänge mit dem eigenen Körper unter Zuhilfenahme von Händen, Füßen, Fingern und der Stimme. Außerdem haben wir ein Chor-Projekt und planen weiteren Instrumentenunterricht sowie eine Schulband.

Sundermann: In Kooperation mit der Musikhochschule Karlsruhe bieten wir unter anderem einen Instrumentalkurs-Schnupperkurs an, der vollständig von der element-i Bildungsstiftung finanziert wird. In den höheren Klassen des Bildungshauses gibt es eine Schülerband, die sehr selbstständig probt und spontan Auftritte macht.

Wann und wo finden die Kurse statt?

Kleinert: Vor- und nachmittags in der element-i Schule in der Breitwiesenstraße 8.

Sundermann: Bei uns gibt es die musikalische Früherziehung mit Sabine Grimm wöchentlich in der Kita. Trommeln mit Michael Korb für das Lernhaus 1+2 einmal wöchentlich. Den eben schon genannten Instrumental-Schnupperkurs jeden Mittwochnachmittag. Die Schülerband probt eigenständig unter der Leitung von Jonas Weinfurtner und Chorproben für die verschiedenen Lernhäuser finden freitagvormittags und donnerstagnachmittags statt.

Was bedeutet Ihnen persönlich Musik?

Sundermann: Musik ist ein Teil von mir, das habe ich schon immer gespürt. Musik weckt Erinnerungen und Gefühle, lässt mich tanzen oder träumen. Damit jetzt zu arbeiten, ist ein wahrgewordener Traum!

Kleinert: Ich habe als Dreijährige angefangen, Klavier zu spielen, mit 12 Jahren habe ich mich an ersten eigenen Liedern probiert. Die Leidenschaft zur Musik hat mich nie losgelassen. Musik war und ist eine Sprache, mit der ich mich ausdrücken kann.

Monika Sundermann am Klavier und Franziska Kleinert an der Gitarre.

Das Gespräch führte Christan Klar. Hier finden Sie mehr vom Autor.

Gemeinsam in der Schule fürs Leben lernen

„Was ist eine Herausforderung?“, fragt Lehrerin Christina Bayer ihre Schüler*innen während der Vorbereitung der anstehenden Projektarbeiten. Bei der Antwort sind sich alle einig: Eine Herausforderung ist etwas, das neu bzw. unbekannt ist und dazu auffordert, etwas zu tun, das die Person noch nie gemacht hat. „Wir entwickeln uns durch Herausforderungen im Leben weiter“, resümiert eine Schülerin. „Richtig“, ergänzt Bayer. „Und dabei ist es nebensächlich, ob wir an einer Herausforderung scheitern oder sie bewältigen. Denn das Gelernte zählt.“

Heute lernen, was morgen wichtig ist – unter diesem Motto begleiten die Pädagog*innen das Lernen in den element-i Schulen. Einen wesentlichen Bestandteil des Lernwegs bildet dabei die Projektzeit. Darin entwickeln die Schüler*innen eigene Projekte, zum Beispiel zum Thema Herausforderung. Ziel ist es, sie zu befähigen, die Herausforderungen der Zeit anzupacken und ihnen mit Mut, Verantwortungsbewusstsein und Kreativität zu begegnen. Auch in der neuen gymnasialen Oberstufe, die im September 2023 startet, werden die Schüler*innen sich Projektarbeiten widmen. „Die Ergebnisse, die uns präsentiert werden, bestätigen uns immer wieder, wie wichtig es ist, dass junge Menschen über den Tellerrand schauen dürfen. Und bereits im Vorfeld sprudeln die Ideen, unter welchem Themendach sie ihr Projekt gestalten wollen. Das macht Spaß – sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch uns Lehrerinnen und Lehrern“, betont Christina Bayer, Teamleitung der element-i Grund- und Gemeinschaftsschule (Lernhaus 7-10).

In der Praxis: Schüler*innen berichten 

Selbstständig wohnen und arbeiten

 

Hallo, ich heiße Emely und besuche die 10. Klasse. Gemeinsam mit Alexi und Malou haben wir uns zwei Herausforderungen gestellt: Zum einen haben wir 10 Tage lang allein in Malous Wohnung (im Haus ihrer Eltern) gewohnt und uns dabei vegan ernährt. Wir waren gemeinsam einkaufen – was ziemlich anstrengend war, weil wir kaum vegane Produkte gefunden haben –, haben uns einen Essensplan gemacht, gemeinsam gekocht, Geschirr gespült, geputzt und meistens noch Gesellschaftsspiele gespielt. Zum anderen haben wir auf einem Gnadenhof gearbeitet. Wir haben ausgemistet, uns um die Tiere gekümmert, das Futter geschnitten und den Pferden beim Inhalieren geholfen.  

Was war das Besondere an deinem Projekt?  

Helfen ist gut, besonders auf dem Gnadenhof.  

Was war deine persönliche Herausforderung? 

Das gemeinsame Wohnen. Wir haben uns hin und wieder in die Haare bekommen, weil jeder etwas anderes wollte.  

Was nimmst du für deine Zukunft mit?  

Ich will niemals in eine WG ziehen!  

Dass vegan sein gar nicht so schwer ist und außerdem viel gesünder. Ich war deutlich fitter, denn man isst einfach mehr Gemüse und Obst.

Ein Elektro-Kettcar bauen 

 

Wir sind Julius, Klasse 9, und Linus, Klasse 8. Unsere Herausforderung: Wir wollten ein normales Kettcar motorisieren und haben das zuvor noch nicht gemacht. Daher sind wir folgendermaßen vorgegangen: Wir haben im Vorfeld mit Experten gesprochen, mit Schweißern und Elektrikern, ob unsere Idee funktionieren kann. Außerdem hatten wir uns im Internet über den Motor und die Batterien informiert, was man dabei beachten muss und wie viel Ampere für wie viel Zeitstunden nötig sind.

Was war das Besondere an eurem Projekt?  

Es war sehr umfangreich, sehr komplex und auch etwas gefährlich, weil wir mit Strom gearbeitet haben. 

Was war eure persönliche Herausforderung? 

Linus: Das alles zu organisieren und zu strukturieren, das Bauen war kein Problem. 

Julius: Einen kühlen Kopf zu bewahren und auch manchmal die Unstimmigkeiten zwischen Linus und mir. 

Was nimmst du für deine Zukunft mit?  

Linus: Dass mir „Technisches Werken“ viel Spaß macht.  

Julius: Dass man sich gut auf Projekte vorbereiten muss und nicht auf gut Glück arbeiten kann.

mehr von Christian Klar

Brauchen Kinder Glück in der Schule?

Im Interview Dr. Ernst Fritz-Schubert, der Erfinder des Schulfachs Glück – der neue, etwas andere Seminarkurs in der geplanten Gymnasialen Oberstufe im element-i Bildungshaus Karlsruhe.

Freiheit und Glück werden seit der Antike in der Literatur in ein einander bestimmendes Abhängigkeitsverhältnis gesetzt – das eine kann es ohne das andere nicht geben. Aber welche Freiheit ist tatsächlich gemeint, ohne die der Mensch scheinbar nicht glücklich sein kann? Bin ich glücklich, wenn ich tun und lassen kann, was ich will? Macht Grenzenlosigkeit glücklich?

In der element-i Pädagogik wird (das innere) Glück vielmehr mit Kohärenz in Verbindung gesetzt, dem inneren, stimmigen Zusammenhang zwischen den Gegebenheiten der Welt, den Anforderungen an den Einzelnen und dessen Möglichkeiten, damit umzugehen. Nicht, weil ich frei bin, zu tun, was ich möchte, kann ich glücklich werden, sondern weil ich über Ressourcen verfüge, die die Welt für mich verstehbar, handhabbar und damit sinnhaft machen.

Mit anderen Worten: Als Menschen können wir nicht immer kontrollieren, was und wie geschieht, aber wir können sehr wohl kontrollieren, wie wir damit umgehen und die Konsequenzen unserer Handlung abschätzen. Und diese innere Freiheit kann – im besten Fall – glücklich machen.

Die Frage nach dem Glück haben wir auch Dr. Ernst Fritz-Schubert, Direktor des Fritz-Schubert-Instituts, gestellt. Als Leiter einer Heidelberger Schule führte er im Jahr 2007 erstmals in Deutschland das Schulfach Glück ein. Und mit der geplanten Einführung der Gymnasialen Oberstufe im Bildungshaus Karlsruhe zum Schuljahr 23/24 wird es den Seminarkurs Glück künftig auch für element-i Schüler*innen geben.

Herr Dr. Fritz-Schubert, was ist Glück?

Es gibt drei Arten von Glück: Zufallsglück, Glücksmoment und Lebensglück/Lebenssinn.

Glück fällt nicht nur als Zufall vom Himmel, wir dürfen ihm auch auf die Sprünge helfen. Vielleicht fordert die Natur sogar von uns Menschen, dass wir unser eigenes Glück schmieden und danach streben. Glücksmomente entstehen nämlich auch als Belohnung unseres Tuns. Was wäre aus uns ohne die kleinen und großen Glücksmomente unserer Vorfahren geworden? Nur das Streben nach Glück hat die Menschen dazu bewegt, Werkzeuge zu entwickeln und sich mit Speeren auf die gemeinsame Jagd nach dem Säbelzahntiger zu machen und sich weiterzuentwickeln.

Es gibt ein Sprichwort, das besagt und Sie sagen es ja auch: „Jeder ist seines Glückes Schmied…“ – oder kann es eben sein! Was benötigt man denn zum Glücklichsein? Wie spielen externe Faktoren, auf die ich keinen Einfluss habe, eine Rolle? Können Sie in einfachen Worten sagen, wie ich Glücklichsein lernen kann?

Zum Leben gehören natürlich auch negative Gefühle. Durch sie lernen wir, dass nicht alles im Leben auf Erfolg ausgerichtet sein kann und nicht alles gelingt. Die Fülle des Lebens bleibt daher unberechenbar mit Gegensätzen und Widersprüchen, mit Gelingen und Misslingen und das ist gut so.

Doch woher kommt dieses Talent – das Streben nach Lebensglück – oder „schlechter“ formuliert, die sogenannte Glückskompetenz? Manche Forscher behaupten 50 % sind ererbt, 10 % sind äußere Bedingungen. Sicherlich sind manche Menschen lebenslustiger, von Natur aus offener, zugewandter, verträglicher und gewissenhafter als andere. Und manchmal kommt es auf die äußeren Umstände an. Aber vergessen wir nicht, dass neben den vorgegebenen 60 % noch 40 % übrigbleiben, um sich weiterzuentwickeln, verantwortungsvoll sich selbst und andere zu lieben, Sinn im Leben zu finden und dadurch Lebensfreude zu spüren.

Sie sind der Erfinder des „Schulfachs Glück“, das demnächst auch Teil des Lehrplans der gymnasialen Oberstufe in der weiterführenden element-i Schule in Karlsruhe werden soll. Hätten Sie selbst gern „Glück“ in der Schule gehabt?

Ja, natürlich (lacht). Doch damals war Schule „nur“ eine Einrichtung der Wissensvermittlung, der Sozialisation und Selektion. Die Schule des 21. Jahrhunderts ist mehr. Durch die Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation ist sie zugleich auch Anwalt der Heranwachsenden zur Sicherung deren körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Sie ist als Institution der Gesellschaft verpflichtet, dafür zu sorgen, dass aus unerfahrenen Kindern und Jugendlichen lebenstüchtige, engagierte selbstbestimmte und demokratisch denkende und handelnde Erwachsene werden. Außerdem hat die Schule des 21. Jahrhunderts laut Kultusministerkonferenz einen auf Persönlichkeitsentwicklung und Weltorientierung abzielenden Bildungsauftrag, der in besonderer Weise die Potenzialentwicklung von Einzelnen und Gruppen unterstützen soll.

Und Lernen und Potenzialentwicklung passt eben nur zusammen, wenn das Lernen ganz bewusst mit einem Gefühl der Lust als eine tief befriedigende und den eigenen Horizont erweiternde Tätigkeit erlebt werden kann.

Wenn man sich heute bei den Kindern und Jugendlichen so umschaut, wirkt es dank Smartphones, Selfies, Instagram und Co. vielmals so, als seien alle sehr auf sich fokussiert, teilweise isoliert. Welche Rolle spielen das Ich und die Gruppe beim Glücklichsein? Wie kann es gelingen, die Gruppe als Kraftquelle zum eigenen Glück zu erkennen?

Es wirkt zwar so, als seien die Kinder und Jugendlichen auf sich fokussiert, aber in Wirklichkeit geht es mehr um ihre Außenwirkung, die durch digitale Möglichkeiten scheinbar besser gelingen. Wir beobachten insbesondere drei Trends, die uns eine Antwort auf die Frage geben:

  1. Wir erkennen eine zunehmende Selbstverwertung durch die eigene Darstellung im Netz. Alles, was die Außendarstellung, das Fremdbild verbessern könnte, wird „gepostet“. Das kann auf die Dauer sehr anstrengend sein. Außerdem kann der Vergleich mit anderen im Fall der Unterlegenheit sehr unglücklich machen.
  2. Es entsteht eine zunehmende Fragmentierung, d.h., dass die Kinder und Jugendlichen in unterschiedlichen sozialen Netzwerken unterschiedliche Positionen bzw. Haltungen verkünden müssen, um dazuzugehören. Das schränkt die Identitätsfindung ein. Die jungen Menschen wissen am Ende dann nicht mehr, wer sie sind, was sie brauche, was sie können und was sie wollen.
  3. Es ist eine zunehmende Algorithmisierung zu beobachten. Wenn alles digitalen Algorithmen folgt, dann schränkt das die Freiheit der Entscheidung ein. Mangelnde Selbstbestimmung und der Verlust der eigenen Wirksamkeitserwartung kann zu einer Erdulder- oder Opferrolle führen, die die Lebensgestaltung und das Lebensglück verhindern kann. Um das Gegenüber oder die Gruppe als Kraftquelle zu erkennen, bedarf es entsprechend Erfahrung durch gute Erlebnisse. Dazu gehören zum Beispiel die wahrgenommene Hilfe, die Wertschätzung oder die Möglichkeit zur Weiterentwicklung.
Die Philosophie hinter der element-i Pädagogik und Ihr Wunsch, die Persönlichkeit und das ganzheitliche Wohlbefinden zu stärken, harmonieren sehr gut miteinander. Schon immer lernen unsere Schüler*innen mehr als der staatliche Bildungsplan vorgibt. Wie kann „Glück“ sie auf ihrem Lebensweg zusätzlich unterstützen?

Das Schulfach Glück kann durch die vielfältigen Übungen und Methoden einen wichtigen Beitrag leisten und auf dem Lebensweg unterstützen. Die Sinnsuche, das Gefühl von Freiheit und das Gefühl von Geborgenheit gehören zu den Grundbedürfnissen von uns Menschen. Bleiben einzelne Bedürfnisse unerfüllt, verdüstern sich unsere Emotionen z.B. durch Wut, Angst oder Trauer. Umgekehrt können wir wahre Glückgefühle erleben, wenn wir das tun, was uns wichtig und wertvoll ist, selbstbestimmt handeln oder in der Gruppe Sicherheit und Geborgenheit erleben.

Menschen sind individuelle und soziale Wesen, die frei sein wollen. Zugleich streben sie aber auch nach Verbundenheit, Wertschätzung und Anerkennung. Die element-i Philosophie bringt die beiden Aspekte zusammen und sagt zugleich: Freiheit ist, dass man tut, was man will, weil man darüber nachgedacht hat, was das in der Folge bedeuten könnte. Und für diese Konsequenzen auch die Verantwortung übernimmt. Im Grunde bedeutet Freiheit, dass wir auch bejahen, was aufgrund unseres Handelns passieren wird. Wie würden Sie (innere) „Freiheit“ definieren? Hat Freiheit etwas mit Glück zu tun?

Das Gefühl von innerer Freiheit, also seine zur Verfügung stehenden persönlichen Fähigkeiten ohne Zwang oder Druck zu nutzen, hat, wie gesagt, sehr viel mit Glück und Zufriedenheit zu tun. Menschen, die nur von unreflektierten Impulsen getrieben werden oder auf Grund von Manipulation oder als Mitläufer eines allgemeinen Trends handeln, können sehr schnell das Gefühl von Sinnlosigkeit des Daseins verspüren, das zu depressiven Stimmungen bis hin zu psychischen Erkrankungen führen kann. Die Fähigkeit, seine eigenen Fähigkeiten zu nutzen und einzusetzen und selbstbestimmt handeln zu können, wird durch den ressourcenorientierten und logotherapeutischen Ansatz im Glücksunterricht gefördert.

Wir von element-i danken Herrn Dr. Fritz-Schubert herzlichst für das inspirierende und sehr interessante Gespräch!

Bildquelle Uwe Anspach/DPA

Den Kinderrechten auf der Spur

Kinder haben Rechte. Schon seit über 30 Jahren. Wussten Sie nicht? Viele Menschen in Deutschland wissen das leider auch (noch) nicht. Aber: Kinderrechte sind Menschenrechte. Das Übereinkommen über die Rechte des Kindes gehört zu den internationalen Menschenrechtsverträgen der Vereinten Nationen (UN). Die Kinderrechtskonvention wurde am 20. November 1989 von der Generalversammlung der UN verabschiedet.

Und weil viele es nicht wissen, ist es der element-i Bildungsstiftung eine Herzensangelegenheit, die Kinderrechte bekannter zu machen und deren Einhaltung zu fördern. Wir sind der Meinung, dass demokratisch handeln eben auch heißt, Kinder – wo immer es möglich und ihrer Entwicklung angemessen ist – teilhaben zu lassen. Als Erwachsene müssen wir anerkennen, dass Kinder in alle Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, einbezogen werden sollten. Wir müssen aber noch mehr tun, als Kindern ihre Rechte zuzugestehen – wir müssen diese auch wahren und dafür einstehen.

Für element-i Pädagog*innen gehört es bereits seit vielen Jahren zum Selbstverständnis, für Kinderrechte einzustehen. Und da Kinder viel Zeit in pädagogischen Einrichtungen wie Kita, Schule oder Hort verbringen, möchten wir auch Einrichtungen außerhalb unseres Trägernetzwerks und deren Fachkräfte dabei unterstützen, die Kinderrechte im Alltag umzusetzen und dafür einzustehen.

Mitmach-Aktion: Den Kinderrechten auf der Spur

Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner „Kinderpartizipation Württemberg“ haben wir ein Projekt angestoßen, in welchem Sie als pädagogische Fachkraft die Chance haben, sich gemeinsam mit den Kindern den Kinderrechten zuzuwenden und darüber auszutauschen.

Schlüpfen Sie mit den Kindern in die Rolle von Detektiv*innen und sammeln Sie dort „Spuren“, wo ein Kinderrecht besonders gut gewahrt wird oder wo es vielleicht Aufholbedarf gibt. Das kann innerhalb der eigenen Einrichtung passieren oder auch im sozialen Umfeld der Kinder sein. Worum es genau in dem Projekt „Der Kinderrechte-Check: Kinderrechten auf der Spur“ geht und was Sie damit tun können, erklären wir Ihnen auf unserer Webseite.

Mit Kindern über ihre Rechte sprechen

In Begleitung zur Aktion, aber auch zum späteren, dauerhaften Einsatz, haben wir das Reflexionspapier „Kinder haben Rechte – lasst uns darüber reden!“ entwickelt. Es enthält neben kindgerechten Erklärungen zu den zehn wichtigsten Kinderrechten eine Sammlung von Fragen, über die Sie mit den Kindern – sowie untereinander – ins Gespräch kommen können.

Wir sind uns sicher, wenn wir Kinder im Bewusstsein auf ihre Rechte auf ihrem Bildungs- und Entwicklungsweg begleiten, können sie ihre Potenziale voll ausschöpfen und zu starken, ausdauernden, kreativen und liebevollen Persönlichkeiten heranwachsen, die sich und die Welt reflektieren und Verantwortung für ihr Handeln übernehmen.

Hier geht’s zum Kinderrechte-Check!

 

Mehr von Christian Klar

Mehr von Franziska Pranghofer

Nachhaltigkeit: BNE in der frühkindlichen Bildung 

Für uns und die nachfolgenden Generationen müssen wir uns die Frage stellen, wie wir in Zukunft leben wollen. Weltweite Herausforderungen, wie Armut, Pandemien oder der steigende Meeresspiegel, betreffen uns alle und können nur von allen gemeinsam gelöst werden. Dieser Gedanke einer weltweit vereinten und gemeinsamen Herangehensweise zur Lösung steckt damit auch hinter der Formulierung der so genannten Global Goals.  

Mit der Vision, eine friedliche und nachhaltige Gesellschaft zu gestalten, haben die Vereinten Nationen daher im Herbst 2015 die globale Nachhaltigkeitsagenda verabschiedet. 17 Ziele bilden den Kern der Agenda und fassen zusammen, in welchen Bereichen nachhaltige Entwicklung gestärkt und verankert werden muss.  

Um diese Ziele zunächst einmal zu verstehen und in den eigenen Kontext einzuordnen, muss jeder Einzelne nachvollziehen können, welche Auswirkungen das eigene Handeln auf die Welt hat. So entstehen aus den Nachhaltigkeitszielen wiederum Lernziele, durch die Menschen zu einem zukunftsfähigen Denken und Handeln befähigt werden sollen. In dem Zusammenhang steht das Kürzel „BNE“ für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung. „Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn Menschen weltweit, gegenwärtig und in Zukunft, würdig leben und ihre Bedürfnisse und Talente unter Berücksichtigung planetarer Grenzen entfalten können. Eine solche gesellschaftliche Transformation erfordert starke Institutionen, partizipative Entscheidungen und Konfliktlösungen, Wissen, Technologien sowie neue Verhaltensmuster.“ (bne-portal.de, Bundesministerium für Bildung und Forschung) 

In der element-i Pädagogik wird jedes Kind individuell nach dessen Interessen und Fähigkeiten gefördert und gefordert, damit es sich zu einem selbstständigen, mündigen und starken Erwachsenen entwickelt, der sich und die Welt reflektiert und Verantwortung für sein Handeln übernimmt. 

Früh übt sich

Wer sein Handeln und dessen Auswirkungen auf die Welt versteht, der ist auch in der Lage, verantwortungsvolle, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Der Grundstein dafür sollte also bereits bei den Kleinsten gelegt werden. Bereits in der frühkindlichen Bildung können Kindern zukunftsrelevante Fragestellungen auf eine spielerische, altersgerechte Art angeboten werden, um sie so für BNE-Themen zu sensibilisieren.  

Konzept-e macht sich als Trägernetzwerk seit Jahren stark für Themen wie Globales Lernen, BNE, die Umsetzung der Global Goals und eine sinnstiftende Naturraumpädagogik. Aus diesem Grund haben die element-i Bildungsstiftung und die Freie Duale Fachakademie für Pädagogik, die Global Goals Aktionstage ins Leben gerufen. 

Verschiedene Kinderhäuser, wie beispielsweise die element-i Betriebskindertagesstätte der Firma Weleda in Schwäbisch Gmünd, sind ebenfalls bereits auf einem guten Weg. Das Kinderhaus Weleda ist einer von vielen Akteur*innen des Netzwerks Kita-weltbewusst 2030 und setzt sich für mehr Sichtbarkeit von BNE in der frühkindlichen Bildung ein.  

Warum eigentlich Bildung?

Ja, warum? Könnten nicht Gesetze die Voraussetzungen für nachhaltige Entwicklung viel besser durchsetzen? Nein, denn gute Bildung geht über reines Faktenwissen hinaus. Gute Bildung ermöglicht es Menschen, Fähigkeiten zu entwickeln wie etwa: 

  • vorausschauendes Denken, 
  • interdisziplinäres Wissen, 
  • autonomes Handeln, 
  • und die Teilnahme an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen. 

BNE dient also nicht nur dazu, Nachhaltigkeitsthemen, wie Klimaschutz und Biodiversität zu thematisieren, sondern gestaltet Lernen auf interaktive Weise, um forschendes, aktionsorientiertes und transformatives Lernen zu ermöglichen. Mitmachen fördert kritisches Denken, Teamfähigkeit und weitere Fähigkeiten. Ganz nach dem element-i Motto #eskommtaufmichan. 

Mehr von Christian Klar