An der Freien element-i Gemeinschaftsschule im element-i Bildungshaus Karlsruhe fanden kürzlich Juniorwahlen statt. Jakob Kasper, Schüler der 10. Klasse, hat für uns die Wahlergebnisse dokumentiert und erklärt auch, was die Juniorwahl überhaupt ist.
Die Juniorwahl ist ein bundesweites Projekt zur politischen Bildung, das Schüler:innen ab der 7. Klasse ein praxisnahes Demokratie- und Wahlerlebnis ermöglichen soll. Das Projekt wird parallel zu Landtags-, Bundestags- und Europawahlen durchgeführt und basiert auf zwei Säulen: einer unterrichtlichen Vorbereitung und der Durchführung einer realitätsnahen Wahl.
In der unterrichtlichen Vorbereitungsphase werden Themen wie Demokratie, Wahlsysteme und Parteien mit Hilfe von Lehrbüchern, Websites, Lehrvideos oder speziell entwickelten Unterrichtsmaterialien behandelt.
Den Wahlprozess organisieren die Schüler:innen selbst, inklusive Wahlvorstand, Wählerverzeichnis und Wahllokal. Die „Wähler“ stimmen mit ihrer Erststimme über die tatsächlichen Kandidaten in ihrem Wahlkreis ab und vergeben ihre Zweitstimme an eine Partei ihrer Wahl.
Mit dem Projekt soll die politische Bildung der Schüler:innen gestärkt werden, um sie auf ihre Rolle als mündige Bürger:innen vorzubereiten. Die Organisatoren erhoffen sich langfristig davon, das Demokratieverständnis der Jugendlichen und damit auch die Wahlbeteiligung zu erhöhen, was insgesamt einen Beitrag zur Stabilisierung der parlamentarischen Demokratie leistet.
Zum Ablauf der Juniorwahl in Karlsruhe
Jede:r wahlberechtigte Schüler:in bekam eine Wahlbescheinigung. Wer wählen wollte, konnte das in einem von den Schüler:innen eingerichtetem Wahllokal tun. Die Erststimme wurde an eine:n reale:n Abgeordnete:n aus dem Landkreis Karlsruhe vergeben, die Zweitstimme an eine Partei ihrer Wahl. Es gab 61 Wahlberechtigte, 45 davon haben eine Stimme abgegeben. Damit lag die Wahlbeteiligung bei 73,77 Prozent.
Die Schüler:innen, die sich als Wahlhelfer:innen um die Wahl kümmerten, erhielten dafür alles, was sie brauchten: die Stimmzettel, eine Wahlurne sowie zwei Tische und entsprechende Sichtschutze. Die Wahlergebnisse wurden festgehalten und an Kumulus e.V., die Organisation hinter der Juniorwahl, zur Auswertung geschickt. Dafür wurden alle Stimmzettel doppelt im Vier-Augen Prinzip ausgezählt und die Stimmen eingetragen. Anschließend räumten die Schüler:innen auch das Wahllokal wieder auf.
Ergebnisse der Juniorwahl an der element-i Gemeinschaftsschule
Interessant ist, dass die CDU/CSU, die bei der richtigen Wahl bundesweit 28,52 Prozent der Stimmen erhalten hat und somit die meistgewählte Partei ist, an unserer Schule tatsächlich keine einzige bekam. Dafür erhielt die Partei DIE LINKE 37,2 Prozent aller Stimmen, die im Gegensatz bundesweit nur 8,77 Prozent bekommen hatte.
Ergebnisse der Juniorwahl im bundesweiten Vergleich:
Quelle: https://www.juniorwahl.de/bundestagswahl
Über die Juniorwahl:
Die Juniorwahl wird seit 1999 von Kumulus e.V. organisiert. Über 5,8 Millionen Jugendliche leiten eigenständig den Wahlprozess in ihren Schulen. Das Projekt, das im Rahmen verschiedener Wahlen stattfindet, ist kostenlos und wird von Menschen wie dem Bundespräsidenten und der Bundestagspräsidentin unterstützt.