Praxisimpuls zum Thema Resilienz und Bewegung

Alle Menschen leben von einem guten Miteinander und möchten mit ihrer Umwelt und ihren Mitmenschen interagieren. Ein positives Miteinander, dass Kinder stärkt und zu gesunden Menschen reifen lässt, ist daher unerlässlich.

Leider kann genau dies im Alltag durch zu hohe Stressfaktoren bei Erwachsenen und beispielsweise durch Abstumpfung bei Kindern durch passiven Medienkonsum unter gehen.

Die element-i Leitlinie „Resilienz“ setzt sich damit auseinander, wie wir Kinder stark machen können und zielführend in ihrer Selbständigkeit unterstützen. Nicht zuletzt findet auch die Thematik „Bewegung und Ernährung“ hier ihren Aspekt.

Durch die körperliche Aktivität werden im Körper Endorphine freigesetzt, die als natürlicher Stresslinderer wirken und unser Wohlbefinden steigern und Erwachsenden und Kinder resilienter werden zu lassen.

Folgende Faktoren werden als sogenannte Resilienz Faktoren aufgezählt:

  • Körperliche Gesundheitsressourcen
  • Selbstwirksamkeit
  • Selbststeuerungsfähigkeit
  • Problemlösefähigkeit
  • Optimismus
  • Talente, Hobbys
  • Körperliche Gesundheitsressourcen
  • Empathie, Kooperations- und Kontaktfähigkeit
  • Bewältigungskompetenz
  • Lernbegeisterung (schulisches Engagement)
  • Planungskompetenz

Mit folgenden Beispielen werden einige Resilienzfaktoren und die Verbindung zur Bewegung mit Praxisbeispielen aus dem Kitaalltag erklärt:

Resilienzfaktor: Selbstwirksamkeit

1. Beispiel aus dem Kitaalltag

Ben (zwei Jahre alt) möchte sich nach dem Schlafen selbst anziehen.

Förderungsmöglichkeit

Die Erzieherin gibt hier durch Lob, sprachliche Hilfestellung und Motivation dem Kind die Möglichkeit, sich selbst anzuziehen.

 

2. Beispiel aus dem Kitaalltag

Jan (anderthalb Jahre alt) benötigt eine frische Windel.

Förderungsmöglichkeit

Anstatt das Kind auf den Wickeltisch zu tragen, hat das Kind die Möglichkeit selbstständig mit der Treppe zum Wickeltisch zu gehen.

Hier lernt das Kind, sich Herausforderungen zu stellen mit dem Bewusstsein diese auch meistern zu können. Im Allgemeinen benötigt das Kind genügend Raum selbst auf Erkundungstour zu gehen.

Resilienzfaktor: Selbst- und Fremdwahrnehmung

Damit ist gemeint, dass das Kind sich und seine Gefühle und die des Gegenübers angemessen wahrnehmen soll. Ungefähr gegen Ende des zweiten Lebensjahres entdecken Kinder, sich das erste Mal selbst im Spiegel (Entdeckung des Ichs – bewusste Selbstwahrnehmung).

3. Beispiel aus dem Kitaalltag

Ben und Jannik haben gemeinsam einen hohen Turm gebaut. Tim spielt neben dem Turm, stolpert und streift den gebauten Turm von Ben und Jannik. Der Turm geht kaputt, Ben fängt an zu weinen und Jannik will auf Tim losgehen.

Förderungsmöglichkeit

Die Pädagogin erkennt die einzelnen Gefühle und spiegelt diese wider:

„Ben ich weiß du bist jetzt traurig, weil dein Turm kaputt ist. Und schau Jannik ist auch wütend. Komm wir fragen Tim wie das passiert ist.“

Bei solch einer Situation ist es wichtig, die Gefühle der Kinder wahrzunehmen und zu benennen. Dabei hilft es diese zu spiegeln, wie im oberen Beispiel deutlich wird. Vor allem bei negativen Gefühlen benötigen Kinder hier noch Hilfestellung. Gemeinsam wird nun nach Lösungen gesucht.

Durch gezieltes Loben kann so auch die Resilienz bei den oben genannten Bewegungsspielen stattfinden. Bei einem Bewegungsparcours kann ein gezieltes Lob wie folgt aussehen: „Schau mal Lea du bist gerade allein von hier bis zum Ende auf der Bank balanciert – super, dass du das so halten kannst.“ Hier kann die Resilienz – sprich die Selbstbehauptung gestärkt werden.

Hier findet eine Parallele zwischen den Herausforderungen bei der Bewegung und denen im Leben statt. Beim Sport und der Bewegung werden bei Kindern und auch Erwachsenen Ziele gesteckt und Hindernisse überwunden. Die Fähigkeiten werden auch im Alltag in verschiedensten Situationen benötigt.

Bewegung und Resilienz lässt sich im Kitaalltag verknüpfen

Folgende Bewegungsformen und Spiele stärken die Resilienz:

  • Kinderyoga
  • Nein-Fange: Hier gibt es ein bis zwei „FängerInnen“ – kommt ein:e Fänger:in auf einen zu und derjenige ruft laut “Nein!” und hält die Hände nach vorne, dann darf er nicht gefangen werden. Der/die Fänger:in kann je nach Alter entscheiden, ob es laut genug war und zählt oder nicht.
  • Atemübungen: Man übt mit dem Kind gleichmäßig zu atmen: Erst vier Sekunden in den Bauch einatmen, vier Sekunden die Luft halten, vier Sekunden ausatmen, vier Sekunden die Luft halten. Dieser Rhythmus wird insgesamt viermal wiederholt. In Stresshaften Situationen kann diese Übung dem Kind helfen.
  • Kämpfen- und Rangeln mit Kindern
  • Bewegungsparcours

Mehr von Melanie Kohler

Quelle:

Die Kraft der Bewegung: Wie Sport zur Steigerung der Resilienz beiträgt – Emerinst by Patric Aregger (10.07.24)

Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet.