Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein, wenn nicht das zentrale Thema für viele Arbeitnehmer:innen. Für Eltern ist es oft eine Herausforderung, beide Welten in Einklang zu bringen. Als Waltraud Weegmann seinerzeit beschloss, selbst arbeiten zu gehen und damit den traditionellen Weg zu verlassen, gründete sie kurzerhand noch während ihres Studiums für ihren Sohn ihre erste eigene Kita – der Grundstein für das spätere Trägernetzwerk von KONZEPT-E.
Eine familienfreundliche Arbeitsumgebung sorgt für zufriedenere Mitarbeiter:innen
Seitdem ist sie Geschäftsführerin von bundesweit aktuell 46 Kitas und vier Grund- und Gemeinschaftsschulen sowie drei Fachschulen für die Erzieher:innenausbildung. 2008 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz für herausragende Arbeit zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Erziehung und Bildung. Das Trägernetzwerk selbst erhielt vor Kurzem erneut das Prädikat „Familienbewusstes Unternehmen“ von family NET, dem Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V. Denn Unternehmen, die sich für eine familienfreundliche Arbeitsumgebung einsetzen, profitieren nicht nur von zufriedeneren Mitarbeitenden, sondern auch von einer höheren Motivation, geringeren Fehlzeiten und einer niedrigeren Fluktuation.
„Heute sind meine beiden Söhne erwachsen, haben selbst Kinder, aber damals musste ich, wie viele andere arbeitenden Elternteile auch, für die Zeit, in der ich arbeiten war, eine professionelle Betreuung für meine Kinder finden. Daher ist es mir als Arbeitgeberin so wichtig, ein Arbeitsumfeld anzubieten, das sowohl die Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden als auch die Anforderungen der modernen Arbeitswelt berücksichtigt.“
Als Dienstleister bietet KONZEPT-E vielfältige Vereinbarkeitslösungen für andere an. Alles, was dazu entwickelt wird, wird zunächst im eigenen Unternehmen umgesetzt, um es zu erproben. So ist über die Jahre ein breites Portfolio an erfolgreichen Unterstützungsleistungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf entstanden. Davon profitieren Unternehmen jeder Größe, können allerdings auch selbst einiges für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf tun.
Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Optionen
Eine der naheliegendsten Maßnahmen ist die Einführung flexibler Arbeitszeiten. Gleitzeitmodelle oder die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten, geben Mitarbeitenden die Freiheit, ihre Arbeitszeiten an die familiären Bedürfnisse anzupassen. Besonders für Eltern mit kleinen Kindern oder schulpflichtigen Kindern kann das eine immense Erleichterung sein. Das Homeoffice, das durch die Pandemie vermehrt genutzt wurde, ist ein weiterer wichtiger Faktor. Wenn Mitarbeitende die Möglichkeit haben, von zuhause aus zu arbeiten, sparen sie nicht nur Zeit und Energie für den Arbeitsweg, sind damit also nachhaltiger unterwegs, sondern können auch flexibler auf familiäre Verpflichtungen reagieren.
Betriebliche Kinderbetreuung
Ein weiteres Instrument, um Eltern zu entlasten, ist die betriebliche Kinderbetreuung. Hier kommt wieder KONZEPT-E ins Spiel. Betriebs-Kitas sind für viele Mitarbeitende ein wesentlicher Faktor, der die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert. Unternehmen, die so etwas anbieten, gewinnen nicht nur an Attraktivität als Arbeitgeber, sondern tragen auch aktiv dazu bei, den Mitarbeitenden den Alltag zu erleichtern. So hat beispielsweise die Firma Bosch frühzeitig erkannt, wie positiv sich das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Recruiting-Prozess um qualifiziertes Personal auswirken kann. Seit 2013 gibt es für die Kinder der Mitarbeitenden in Feuerbach ein Betreuungsangebot in einem element-i Kinderhaus. In Reutlingen und Leonberg kamen unlängst zwei weitere Kinderhäuser unter der Trägerschaft von KONZEPT-E hinzu. Doch nicht jedes Unternehmen verfügt über die Ressourcen, um eine eigene Kita zu betreiben.
Belegplätze in Kitas: nachhaltige Lösung für Unternehmen und Mitarbeitende
Gerade für kleinere oder mittelständische Unternehmen, die keine eigene betriebliche Kita aufbauen können, ist das Sichern von Belegplätzen in einer nahegelegenen Kindertagesstätte eine sehr gute Lösung. Das Unternehmen geht mit einer örtlichen Kita eine Kooperation ein und reserviert dort einen oder mehrere feste Betreuungsplätze. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit in der heutigen Arbeitswelt“, bestätigt auch Sönke Claussen, Geschäftsführer der Bee360 GmbH mit Hauptsitz in Karlsruhe, der für seine Mitarbeitenden gerade zwei Belegplätze gebucht hat. „Unternehmen, die sich für die Familien ihrer Mitarbeitenden einsetzen, profitieren langfristig von loyaleren, zufriedeneren und produktiveren Arbeitnehmern. Die beiden Belegplätze in den element-i Kinderhäusern sind für uns neben flexiblen Arbeitszeitmodellen, mobilem Arbeiten und einem modernen Büro zum konzentrierten Arbeiten die perfekte Ergänzung, die sowohl den Eltern als auch uns als Unternehmen zugutekommt.“
Dieser Ansatz bietet zahlreiche Vorteile:
- Verlässliche Betreuung: Mitarbeitende wissen, dass sie einen festen Betreuungsplatz für ihr Kind haben und müssen sich nicht auf lange Wartelisten oder unklare Zusagen verlassen. Dank weniger Schließtage sind die Ferienzeiten zudem gut mit den verfügbaren Urlaubstagen abgedeckt.
- Zeitersparnis und weniger Stress: Wenn eine Kita in der Nähe des Arbeitsplatzes liegt, können Eltern ihre Kinder morgens schnell abgeben und nach der Arbeit wieder abholen. Das spart wertvolle Zeit und verringert den täglichen Stress.
- Wettbewerbsvorteil für Unternehmen: Durch das Angebot von Belegplätzen in Kitas positionieren sich Unternehmen als familienfreundlich und attraktiv auf dem Arbeitsmarkt. Dies kann besonders in Branchen mit Fachkräftemangel entscheidend sein.
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