Zusammenarbeit mit Eltern – auf Distanz

Die Corona-Pandemie stellt Familien mit Kindern vor einer noch nie da gewesenen Herausforderung – Kitas und Schulen bleiben geschlossen und auch die Spielplätze dürfen trotz schönstem Sonnenschein nicht mehr besucht werden. Großeltern fallen als Unterstützung aus und auch der Besuch anderer Kinder sollte aufgrund der Ansteckungsgefahr vermieden werden. Das bedeutet für viele Familien, die Betreuung ihrer Kinder mit office at home zu verbinden. Ein Spagat, der kaum gelingen kann – da fällt es schwer, die eigentlich so wertvolle, intensive Zeit mit den Kindern zu genießen. Kinderprogramm von 7:00-20:00 Uhr, dazwischen noch schnell ein paar Mails, Telefonate und Telefonkonferenzen. Häufig sogar noch im Wechsel mit dem/der Partner*in – oder noch schwerer, ganz alleine. Wenn die dann Kinder im Bett sind, heißt es nicht „Füße hoch legen“, sondern „ran an den Schreibtisch“. Das schlaucht und führt unweigerlich zu Spannungen. Familien, die ihren Jobs noch ganz regulär außer Haus nachgehen müssen, stehen häufig vor noch größeren Herausforderungen.

Wer versteht eigentlich, was gerade vor sich geht?

Sowohl Privat- als auch Berufsleben stehen Kopf. Der bisherige Arbeitsalltag muss häufig komplett umgestaltet werden. Da zieht der Balkontisch kurzerhand ins Schlafzimmer und wird zum Arbeitsplatz upgegradet. Auf einmal sind alle Familienmitglieder fast permanent Zuhause. Doch anders als im Urlaub oder in den Ferien haben Mama und Papa keine Zeit – denn sie müssen weiter arbeiten. Dazu kommt die Unsicherheit bei Eltern und Kinder – wenn schon wir Erwachsene kaum verstehen, was gerade vor sich geht, wie sollen das Kinder verstehen? Auch für sie ist die Situation nicht leicht, sie brauchen und fordern Beschäftigung – ist es in den ersten Tagen noch lustig, bis mittags im Schlafanzug zu bleiben und in aller Ruhe die eigenen Spielsachen zu erkunden, so kommt schnell auch Langeweile auf. Es fehlen der Trubel und die Angebote in der Kita, die Freunde und Mitarbeiter*innen. Wenn dann auch noch jedwedes weitere Angebot, wie das Tanzen, Turnen, der Spielplatz, ein Besuch um Schwimmbad oder Museum wegfällt, ist der Lagerkoller vorprogrammiert.

Wie können wir den Eltern helfen?

Wie kann die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft aufrecht gehalten werden? In Kontakt bleiben – zeigen Sie den Eltern, dass Sie noch da sind, dass Sie an die Eltern und Kinder denken.
Berichten Sie, was Sie im Haus machen, welche spannenden neuen Dinge auf die Kinder warten, wenn sie zurückkommen. Für Kinder ist es oft hilfreich, den üblichen Tagesablauf bei zu behalten – erzählen Sie, wie Ihre Kiko abläuft, welche Lieder Sie mit den Kindern singen und welche anderen wichtigen Ankerpunkte die Kinder im Alltag haben. Dann können die Eltern diese auch Zuhause umsetzen. Teddy, Puppe und Co. spielen sicher gerne die anderen Kinder im Singkreis.

Geben Sie den Eltern Ideen mit, was sie mit den Kindern machen können – ganz einfach und Zuhause ohne großen Aufwand, aber mit viel Spaß. Bastelideen, kleine Bewegunglandschaften für Zuhause, Ratespiele,… Geben Sie Tipps für Bücher oder Brettspiele. Vielleicht will der Koch oder die Köchin ja auch ein paar Rezepttipps verraten.

Hilfreich sind für Eltern sicher auch Hinweise, wie sie ihren Kindern die aktuelle Lage angemessen erklären können. So können Sie auf ganz vielfältige Weise mit den Eltern in Kontakt bleiben und Ihren Beratungsauftrag weiter oder vielleicht mehr denn je erfüllen. Die Eltern werden dies mit Sicherheit dankend annehmen.

Mehr von Anna-Lena Kron

Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet.