Kreative Energiebündel

Kunst einmal ganz anders erleben – das konnten die Kinder des element-i Kinderhauses Energiebündel bei einem Workshop mit dem Performancekünstler und Bildhauer Thomas Putze in den Wagenhallen in Stuttgart. Ausgangspunkt war ein Kunstprojekt in der Kita zum Thema Mensch, bei dem die Kinder auf unterschiedlichen kreativen Wegen Kunstwerke wie Selbstporträts und Figuren erstellen durften. Um die Möglichkeiten der Kinder zu erweitern und neue Impulse zu setzen, entstand bei Quereinsteiger Uwe Trentsch die Idee, mit den Kindern das Atelier eines Künstlers zu besuchen. Insgesamt konnten sich zwei Gruppen von jeweils etwa acht Kindern, begleitet von Pädagog*innen und Eltern, an unterschiedlichen Tagen auf das große Abenteuer “Kunst” begeben.

Mit der U-Bahn fuhren die Gruppen zu den Stuttgarter Wagenhallen. Dort befindet sich das Atelier von Thomas Putze. Die Kinder waren bereits vom Außenbereich des Ateliers beeindruckt, wo es eine riesige Ansammlung von Material gab, die auf den ersten Blick ein bisschen wie eine Anhäufung von Sperrmüll wirkte. Dem ein oder anderen Erwachsenen kam dabei vielleicht der Buchtitel „Ist das Kunst oder kann das weg?“ von Steen T. Kittl und Christian Saehrendt in den Sinn. Stellt sich doch eine wichtige Frage: Wie nehmen wir Kunst wahr und wie kann man sich künstlerisch ausdrücken? Welche Grenzen setzen wir uns als Erwachsene vielleicht selbst, aber auch den Kindern unbewusst?

Im Atelier hatte Thomas Putze bereits eine grobe Holzskulptur auf Kinderhöhe vorbereitet, an der sie sich nun nach Herzenslust kreativ austoben durften. Nach was sieht die Figur aus, ist das hier eine Hand und hier der Kopf? Die Kinder bedienten sich am Sammelsurium an Materialien des Künstlers und bestückten damit die Skulptur. Dabei setzten sie sich unter anderem damit auseinander, Materialien auszuwählen und diese entsprechend zu platzieren. Eine greifbare Erfahrung von Kunst durch Bauen und Konstruieren.

„Es war sehr schön, die Entwicklung der Kinder in dieser kurzen Zeit zu beobachten. Da waren ganz unterschiedliche Charaktere dabei, teilweise sehr zurückhaltend und ängstlich, andere wiederum gleich mit voller Energie sich auf alles stürzend, was sie finden konnten”, berichtet Uwe Trentsch, einer der Projektbegleiter fasziniert. „Wann können die Kinder denn Kunst wirklich einmal leben und erleben. Nun haben sie die Möglichkeit, sich über die Grenzen der eigenen Welt zu bewegen und sich nicht um Formen oder Farben bemühen zu müssen, auch nicht um akkurate Linien oder das Ausmalen innerhalb vorgegebener Begrenzungen.“

Im Anschluss konnten beide Gruppen jeweils auf Entdeckungsreise in den Wagenhallen gehen und ein leckeres Mittagessen genießen. Im Anschluss wurde noch gemeinsam nach einem Namen für die entstandenen Skulpturen gegrübelt.

Die so getauften Holzskulpturen „Karl-Lea“ und „Jamie-Bond“ sowie die anderen im Kinderhaus gestalteten Kunstwerke wurden dann beim Kinderfest der EnBW am 10. September ausgestellt.

       

    

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