Neues Ausbildungskonzept: Die Qualität der Ausbildung sichern

Die element-i Kinderhäuser und Schulen übernehmen gemeinsam mit der Freien Dualen Fachakademie für Pädagogik (FDFP) die Verantwortung für die Ausbildung unserer element-i Fachschüler:innen. Im Rahmen der engen Zusammenarbeit zwischen den Verantwortlichen der Schule und den Fachberatungen der element-i Einrichtungen wurde in den letzten Monaten das gemeinsames element-i Ausbildungskonzept weiterentwickelt. Bevor ich die wichtigsten Änderungen des neuen Konzepts vorstelle, möchte ich einen Blick auf die Ausbildung werfen. 

Die praxisintegrierte Ausbildung (PiA) zur/zum Erzieher:in erfolgt nach dem dualen Konzept: Theorie und Praxis wechseln sich im dreimonatigen Rhythmus ab. Dieser Wechsel der Theorie- und Praxisphasen im Blockmodell ermöglicht den Auszubildenden, theoretisch erlernte Inhalte mit ihrem pädagogischen Handeln in der Praxis zu verbinden. Denn Erzieher:innen benötigen nicht nur die Fähigkeit, theoretische Inhalte verstehen, reflektieren und präsentieren zu können, sondern müssen vor allem in der Lage sein, diese im Kita-Alltag umzusetzen. Damit ist die Verzahnung zwischen dem erlernten Wissen und alltäglichen Handeln im Kinderhaus der essenzielle Faktor einer gelingenden Qualifikation zur pädagogischen Fachkraft.  

Mit dem neuen Konzept zur Zusammenarbeit von element-i Einrichtungen und Freier Dualer Fachakademie für Pädagogik in der Ausbildung von Erzieher:innen wollen wir die Ausbildungsqualität weiter verbessern, indem wir den Auszubildenden verschiedene Bausteine zur Verfügung stellen: 

  1. Anleitungen: Je Team der element-i Einrichtung übernimmt eine erfahrene pädagogische Fachkraft die Anleitung für alle FDFP-Auszubildenden im Team. Die Rolle und Aufgabe als Anleitung kompetent zu füllen, ist für das Ausbildungsergebnis von zentraler Bedeutung. Deshalb setzen wir einen starken Fokus auf die Auswahl und Qualifizierung der Anleitungen.
  2. Bezugsdozent:innen: Im FDFP-Team übernimmt ein/e feste/r Bezugsdozent:in alle Fachschüler:innen in einer element-i Einrichtung. Dazu werden ein bis zwei Bezugsdozent:innen alle Praxisstellen an einem Standort (in einem Standort arbeiten die dazu gehörenden 6 – 10 element-i Kitas eng zusammen) oder ggf. feste bestimmte Praxisstellen innerhalb eines Standorts übernehmen.
  3. Einbindung in den Standort: Auszubildende werden nicht nur ins eigene Team eingebunden, sondern auch über den Standort angebunden. Dazu werden Praxislernkonferenzen (PraxisLK) eingeführt. Diese PraxisLK finden alle drei Wochen für 2 Stunden statt und werden von den zuständigen Teamleitungen am Standort betreut. An diesen Treffen wirken alle Auszubildenden mit, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Praxisphase befinden. Ebenso können Auszubildende, die gerade in der Schule sind, teilnehmen. Jeder Standort organisiert seine eigene Praxislernkonferenz. Ziel ist es, im gemeinsamen Austausch fachliche Themen zu erarbeiten und die Berufspraxis und Lernthemen zu reflektieren. Außerdem werden Lernsituationen eingebracht, Lernblicke bearbeitet, Themen vertieft. Und es findet Austausch, kollegiale Beratung und gegenseitige Unterstützung statt.
    Die Auszubildenden wachsen über die Dauer der Ausbildung zu einer jahrgangsübergreifenden Gruppe zusammen, die sich gegenseitig mit neuen Perspektiven bereichert. Dazu steuern die Auszubildenden die PraxisLK selbst. Unterstützt werden sie durch Student:innen der DHBW, welche ihre praktische Ausbildung in unseren Kinderhäusern absolvieren. Diese können mit wachsender Kompetenz eine koordinierende Rolle in den Praxislernkonferenzen übernehmen, inhaltlichen Anspruch einbringen und den Auszubildenden Orientierung geben.
  4. Praxisstellenwechsel: Die Auszubildenden wechseln während der Ausbildung die Praxisstelle innerhalb des Standortes. Durch den Wechsel haben die Auszubildenden die Chance, unterschiedliche Einrichtungen kennenzulernen. Sie erleben verschiedene Herangehensweisen in der Umsetzung der element-i Konzeption, Teams mit anderen Persönlichkeiten, Führungskräften, Zielgruppen und üben, sich neuen Herausforderungen zu stellen. 
  5. Ausbildungsplan: An dieser Stelle gibt es keine grundlegenden Änderungen. Jedoch entstehen durch die verstärkte Zusammenarbeit zwischen der FDFP und den element-i Praxisstellen neue Sichtweisen auf alte Instrumente und Prozesse. So werden beispielsweise aktuell die Praxisaufgaben für die Auszubildenden in den einzelnen Ausbildungsjahren überarbeitet und aktualisiert.
  6. Monitoringprozess und Clearingverfahren: Ziel des Monitoringprozesses ist es, frühzeitig zu erkennen und zu intervenieren, wenn der Ausbildungserfolg in Frage steht. Durch das Clearing soll bezogen auf relevante Auszubildende der weitere Weg festgelegt und gemeinsam eingeschlagen werden. 

Die Gesamtheit dieser Bausteine sichert die Qualität des Ausbildungsrahmens. Grundlage dafür ist eine enge Zusammenarbeit innerhalb eines Standortes. Damit dies gut funktioniert, gibt es neben den Bausteinen für die Auszubildenen noch weitere Formen der Zusammenarbeit zwischen Schule und Praxisstellen: z.B. die Ausbildungsstandortteams. 

Zum Ausbildungsstandortteam gehören jeweils die für den Standort zuständige Pädagogische Leitung (Fachberatung), die Teamleitungen der element-i Einrichtungen an einem Standort sowie die Bezugsdozent:innen, die für die Auszubildenden an diesem Standort verantwortlich sind. Nach Bedarf können zu diesen Treffen auch Anleitungen aus einzelnen oder allen element-i Einrichtungen am Standort eingeladen werden.
Durch die regelmäßige Zusammenarbeit im Ausbildungsstandortteam entsteht und wächst das gemeinsame Verständnis für die Ausbildung. Außerdem werden im Rahmen dieses Treffens wesentliche Entscheidungen im Ausbildungsverlauf getroffen, z.B. Bestehen der Probezeit oder Übernahme als päd. Fachkraft. Grundlage dafür ist der gemeinsame Blick aller für die Ausbildung relevanten Personen aus Theorie und Praxis.  

Neben den Ausbildungsstandortteams gibt es die sogenannten Anleitungstreffen. Dazu werden die Anleitungen aller Praxisstellen einer Klasse regelmäßig zum Informations- und Erfahrungsaustausch eingeladen. Ausbildungsrelevante Themen werden platziert, die gemeinsame Anleitungsverantwortung reflektiert, um die Anleitungsqualität über die einzelnen Standorte hinweg ständig zu verbessern. 

All diese Bausteine nehmen die Auszubildenden, aufgrund des gemeinsamen Blickes aller Beteiligten aus der theoretischen und praktischen Ausbildung, individuell und ganzheitlich in den Blick. Und dennoch kann sich die Ausbildungsqualität über das gesamte Netzwerk nur weiter verbessern, wenn es ein übergeordnetes gemeinsames Verständnis im Hinblick auf die pädagogische Berufsausbildung beim Träger-Netzwerk, bei Konzept-e, gibt. Unsere gemeinsame Grundhaltung: Es kommt auf mich an! bezieht sich dabei nicht nur auf die Rahmengebenden und Verantwortlichen für die Auszubildenden, sondern in erster Linie auf unsere Auszubildenden selbst: Denn wir gehen davon aus, dass die Lernenden „ihren Ausbildungsprozess aktiv mitgestalten [wollen]. element-i bedeutet zu seiner freien Entscheidung zu stehen und für diese Entscheidung und die sich daraus ergebenden Konsequenzen Verantwortung zu übernehmen. Wir nehmen Menschen darin ernst, sich für ihre Ausbildung in einem Rahmen von Selbstständigkeit, Mitverantwortung, Selbststeuerung entschieden zu haben. Wir sind uns bewusst, dass das Verständnis der element-i Haltung zu Beginn der Ausbildung bei Auszubildenden unterschiedlich vorhanden ist. Entsprechend individuell richtet sich die Begleitung aus, behält jedoch stets das Ziel im Blick: [nämlich] element-i Pädagog:innen, die leben, dass es auf sie ankommt“.

Darauf bezog sich mein eingangs geschriebener Satz: „die element-i Kinderhäuser und Schulen übernehmen gemeinsam mit der Freien Dualen Fachakademie für Pädagogik die Verantwortung für die Ausbildung“. Das betrifft uns alle – ob wir Teil eines element-i Kinderhauses sind, eine Rolle in der schulischen Ausbildung übernommen haben oder selbst Auszubildende:r sind. Es kommt auf jeden an! 

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