Jährlich finden element-i Audits in unseren Kinderhäusern statt. Der Ablauf eines Audit-Tages ist linear. Die Prozesse und Abläufe werden beobachtet, die Beobachtungen werden notiert und mittels eines metrischen, intervallskalierten Fragebogens ausgewertet. Demnach werden die pädagogischen Prozesse messbar. Häufig werde ich mit der Aussage konfrontiert, dass ein einziger Tag doch nicht repräsentativ sei. Es stimmt natürlich, dass pädagogische Prozesse bzw. soziale Interaktionen durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Demnach muss ein Auditbogen, welcher sich auf Pädagogik bezieht, diese dynamische Variable miteinbeziehen, um ein repräsentatives Ergebnis zu generieren.
Aufbau und die Funktion eines Items innerhalb des Auditbogens
Die Mitarbeiter*innen suchen mit den Kindern aktiv den Dialog und nehmen in ihrer Interaktion mit den Kindern eine dialogische Haltung ein. Stellen Sie sich eine Begrüßungssequenz am Morgen vor, in welcher die Eltern und Kinder herzlich begrüßt werden. Der/Die Mitarbeiter*in lächelt die Eltern an, begibt sich auf Augenhöhe des Kindes und begrüßt das Kind mit dem Vornamen. Nun stellen Sie sich eine Begrüßungssequenz vor, in welcher Eltern und Kinder nicht wahrgenommen werden und diese somit keine/n konkrete/n Ansprechpartner/in haben. Das Beispiel stellt zwei Gegensätze dar.
Im nächsten Schritt geht es darum, weitere Kriterien zu entwickeln, sodass Abstufungen zwischen „Trifft zu“ und „Trifft nicht zu“ entstehen. Werden die Eltern begrüßt? Nimmt man sich Zeit für die Anliegen der Eltern? Wird mit den Eltern fundiert gesprochen? Werden individuelle Bedürfnisse erkannt? Können Kinder nach einer Verabschiedungssequenz beruhigt werden? Wenn ja, wie wurde agiert? Wenn nein, welche Entscheidungen wurden getroffen?
Selbstverständlich ist die Begrüßungssequenz eine von vielen Facetten, welche dieses Item bedient. Grundsätzlich geht es darum, im Verlauf des Tages derartige Situationen wahrzunehmen, zu beobachten, den Items zuzuordnen und im Anschluss objektiv zu bewerten. Hinter jedem Item, welches bearbeitet wird, stecken Interaktionen, die beobachtet werden. Daher werden die Auditor*innen darin ausgebildet, auf spezifisch pädagogisch-relevante Situationen zu achten (Tagesroutinen, Übergänge, pädagogische Haltung etc.). Das Grundgerüst des Auditbogens basiert auf dem TopKita Auditbogen, der in den vergangenen zwei Jahren von Clemens Matthias Weegmann und von Prof. Dr. Irene Dittrich entwickelt wurde. Inspiriert wurde dieser wiederum von der Kindergarteneinschätzskala (KES) von Prof. Dr. Wolfang Tietze.
Im Fokus steht die interne Weiterentwicklung
Die element-i Kinderhäuser werden nach TopKita zertifiziert und alle zwei Jahre werden die element-i Kinderhäuser von einem externen TopKita-Auditor*in auditiert. Der element-i Auditbogen wurde im vergangenen Winter weiterentwickelt und die konzeptionellen Veränderungen in Absprache mit Carola Kammerlander und Marcus Rehn eingearbeitet. Am Ende eines jeden Jahres werden die Ergebnisse ausgewertet, interpretiert und der Bereichsleitung sowie dem Pädagogischen Leitungskreis vorgestellt. Die Ergebnisse werden hinterfragt und diskutiert. Im Fokus steht hierbei stets die interne Weiterentwicklung im Sinne der element-i Pädagogik.
Dieses Vorgehen ermöglicht uns, die praktische Umsetzung des element-i Konzepts spezifisch und gezielt zu analysieren und Rückschlüsse zu ziehen, die zu strategischen Entscheidungsfindungen beitragen können.