Einschlaf-Tipps: Wenn La-le-lu alleine nicht reicht 

A Cute happy 7 month baby girl in diaper lying and playing

Sieben gute Einschlaf-Tipps für Ihr Kind

Es soll Kinder geben, die abends problemlos schlafen gehen, ohne zu meckern oder Ausreden zu erfinden. Meistens sieht es aber eher so aus: Die Eltern sind hundemüde, der Nachwuchs ist fit – und das betrifft keineswegs nur die Eltern von Säuglingen. Auch Klein-, Kindergarten- oder Schulkinder können sich mit dem Schlafen noch schwertun. Sie schlafen nicht gut ein, wachen nachts häufiger auf, wollen nicht im eigenen Bett schlafen oder nur dann, wenn Mama oder Papa neben ihnen sitzen. 

Auf die Frage „Wie bringe ich mein Kind zum Schlafen“, gibt es leider keine Standard-Antwort, dafür aber jede Menge Tipps und Methoden. Welche bei Ihrem Kind funktionieren, müssen Sie allerdings selbst herausfinden. 

Je früher, desto besser

Säuglinge schlafen zu Beginn fast rund um die Uhr, dann, ab einem Alter von ca. drei Monaten ändert sich das. Plötzlich kann das gewohnte Spätnachmittagsschläfchen verhindern, dass nachts gut geschlafen wird. Je eher Sie das unterbinden, desto besser wird die Nacht. Tatsächlich lernen Babys, die man abends müde ins Bettchen legt, schneller, allein einzuschlafen.  

Routinen einhalten

Kinder brauchen Routinen und feste Zeiten für ihren Biorhythmus. Wenn sie immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen, stellt sich ihre innere Uhr automatisch auf die Zeiten ein, in denen sie wach sind oder müde werden (sollen). Wichtig für Eltern: konsequent bleiben – auch an den Wochenenden. Ausnahmen wie z. B. Silvester oder eine große Geburtstagsfeier sollten Ausnahmen bleiben, dann klappt’s auch mit dem Einschlafen. 

Kein blaues Licht am Abend

Grundsätzlich sollte die Zeit, die Kinder vor dem Tablet oder Fernsehbildschirm verbringen altersgerecht kurzgehalten werden. Auf einschlägigen Ratgeberportalen (z.B. bei der Initiative „SCHAU HIN!“ des BMFSFJ oder dem Informationsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) werden Bildschirmzeiten für Kinder bis zwölf Jahren empfohlen: 

  • 0 bis 2 Jahre: Möglichst keine Bildschirmmedien, eher Bilderbücher und Hörspiele/Lieder. 
  • 2 bis 3 Jahre: 5 bis 10 Minuten begleitete Bildschirmzeit. 
  • 4 bis 6 Jahre: Max. 30 Minuten am Tag. 
  • 7 bis 10 Jahre: Max. 60 Minuten am Tag freie Bildschirmzeit. Wichtig: Jugendschutz-Tools und -Einstellungen einsetzen, wenn das Kind ohne Begleitung online ist. 
  • 11 bis 12 Jahre: Max. 90 Minuten am Tag oder Wochenbudget von ca. 10 Stunden frei zur Verfügung stehende Bildschirmzeit. Denken Sie auch hier an geeignete Schutzmaßnahmen! 

Spätestens eine Stunde vor dem Einschlafen sollte allerdings Schluss sein. Denn das blaue Licht, das abgestrahlt wird, führt erwiesenermaßen zu Einschlafproblemen. Verbannen Sie daher den Fernseher oder Computerspiele aus dem Gute-Nacht-Programm. Lesen Sie Ihrem Kind bei gedimmtem Licht eine Geschichte vor oder reden Sie mit ihm noch ein bisschen über die Erlebnisse des Tages. Das bringt Kindergarten- und auch Schulkinder viel besser zur Ruhe. 

Was die Oma noch wusste

Vielleicht erinnern Sie sich noch an das wohlige Gefühl als Sie als Kind das Wochenende bei den Großeltern verbracht haben und dann am Samstagabend nach einem erlebnisreichen Tag bettschwer aus der Wanne ins kuschelige Daunenbett gesteckt worden sind. Der Klassiker wirkt auch heute noch wahre Wunder. Beim Abtrocknen allerdings nicht zu kräftig rubbeln, das bringt den Kreislauf wieder in Schwung – und das wollen Sie ja nicht. 

Stubenhocker an die Luft setzen

Egal, wie das Wetter ist, ein bis zwei Stunden sollten Kinder draußen rennen und toben – auf dem Spielplatz, im Park oder beim Sport. Das ist die beste Vorbereitung für eine ruhige Nacht. Das gilt im Übrigen auch für ältere Kinder, die in der Schule dauernd stillsitzen müssen: Je mehr Bewegung tagsüber stattgefunden hat, desto besser wird nachts geschlafen. 

Schlecht geträumt?

Wie bei uns Erwachsenen auch, können sich „Sorgen“ oder aufregende Ereignisse, die bevorstehen, auf das Schlafverhalten auswirken, z. B. die Eingewöhnung im Kindergarten oder bei etwas älteren Kindern die Einschulung. Vieles was tagsüber passiert, wird nachts verarbeitet. Kinder haben auch erwiesenermaßen mehr Alpträume als Erwachsene Kein Wunder also, wenn der Schlaf unruhig ist oder mitten in der Nacht der Sprössling neben Mamas Bett steht. Manchmal hilft es, kurz am Bett sitzen zu bleiben und ein bisschen zu trösten. Manchmal finden die Kleinen erst im Bett von Mama und Papa wieder zurück in den Schlaf. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, wie oft eine Nacht im Elternbett „erlaubt“ ist. 

Ohne meine Mama schlaf ich nicht

Manche Kinder schlafen nur ein, wenn Mama oder Papa neben dem Bett sitzen bleiben. Hier müssen Sie aufpassen! Die Ursachen für dieses Verhalten sind vielfältig. Manche Kinder haben Angst vor der Dunkelheit oder Trennungsängste. Oft hilft es schon, eine Nachtlampe anzuschalten oder Sachen von den Wänden zu entfernen, die gruselige Schatten werfen. Sind alle Probleme beseitigt, hilft dann sicher der ein oder andere oben beschriebene Tipp. Nehmen Sie sich in jedem Fall immer viel Zeit und bleiben Sie konsequent, dann klappt’s sicher bald mit dem Einschlafen.  

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