Praxisimpuls: Staudamm statt Plastikbagger

Wer kennt es nicht? Der Streit um den einen roten Plastik-Bagger oder genau dieses eine Sandförmchen. Am Ende des Tages finden sich, gerade in großen Gärten, oftmals dann noch einige Spielzeuge im Gebüsch oder sind sogar kaputt. Welche Erfahrungen sammeln die Kinder in den Kinderhäusern während unserer Gartenphase? Natürlich können Sie beim Aushandeln der Konflikte und Ausprobieren der verschiedenen Sandspielzeuge soziale oder auch andere Bildungsmomente – in Form von Mengen messen oder sinnlichen Erfahrungen – erleben. Das Kinderhaus Finkenburg hat sich die Frage gestellt, ob dies die Erfahrungen sind, die wir während der Gartenphase im Naturraum den Kindern bieten wollen.

Die Beobachtung

Die Kinder spielen im Garten sehr frei und gerne ungestört. Oftmals drehen sich die Spielinhalte um Rollen- und Fantasiespiele. Requisiten hierbei sind dann oft Plastikteller, Bobby Cars, Sandförmchen oder andere Plastikspielzeuge. Nicht selten hat es den Anschein, dass der Fantasie der Kinder durch diese Gegenstände Grenzen gesetzt werden. Sie nutzen zwar auch Naturmaterialien wie Steine, Stöcke, Blätter, dem ein oder anderen fällt ein kleiner Käfer auf dem Boden auf, doch nahezu ausnahmslos kehren die Kinder in ihr Spiel mit den Plastikrequisiten zurück.

Die Idee

Die Kinder nutzen den Naturraum, der ihnen in unserem Garten zur Verfügung steht, und können so ganzheitliche Erfahrungen sammeln sowie ihre Fantasie einsetzen. Sie entdecken die Materialien, die die Natur zur Verfügung stellt und nutzen sie. Dabei werden sie von den Pädagog:innen begleitet und unterstützt. Als die Idee in der Kinderkonferenz mit den Kindern besprochen wird, ernten wir Pädagog:innen kritische Blicke. Dennoch lassen sich die Kinder auf das Experiment ein und probieren aus, freitags ohne Spielzeuge im Garten auszukommen. Materialien wie Bücher, Lupen oder Alltagsgegenstände zum Kochen bleiben bestehen.

Das Ergebnis

Bereits nach zwei Wochen erleben wir zahlreiche Bildungssituationen im Naturraum mit den Kindern. Kein Kind fragt nach den Spielzeugen im Gartenhäuschen. Es werden Staudämme gebaut, Häuser aus Stöcken, der Barfußpfad wird befüllt und mit eigens gepflanztem Knoblauch wird ein leckeres Mahl zubereitet. Das Interesse an den Büchern zu Bäumen, Pflanzen und Tieren ist gestiegen. Die Sachbücher werden mit in den Garten genommen, um alles kritisch in den Blick zu nehmen und zu erfahren, warum die Dinge so sind, wie sie sind. Von einem Tag in der Woche hat sich die spielzeugfreie Gartenphase auf die ganze Woche ausgeweitet. Das Spielzeug in der Gartenhütte wird kaum angefragt und wenn, dann wird es für gezielte Impulse genutzt. Wir Pädagog:innen erleben eine andere Qualität von Bildung während der Gartenphase und sehen eine Auseinandersetzung der Kinder mit ihrer Lebensumwelt. Was ein Geschenk!

 

Beitrag von Lena Schultz aus dem element-i Kinderhaus Finkenburg

Praxisimpuls zum Thema Resilienz und Bewegung

Alle Menschen leben von einem guten Miteinander und möchten mit ihrer Umwelt und ihren Mitmenschen interagieren. Ein positives Miteinander, dass Kinder stärkt und zu gesunden Menschen reifen lässt, ist daher unerlässlich.

Leider kann genau dies im Alltag durch zu hohe Stressfaktoren bei Erwachsenen und beispielsweise durch Abstumpfung bei Kindern durch passiven Medienkonsum unter gehen.

Die element-i Leitlinie „Resilienz“ setzt sich damit auseinander, wie wir Kinder stark machen können und zielführend in ihrer Selbständigkeit unterstützen. Nicht zuletzt findet auch die Thematik „Bewegung und Ernährung“ hier ihren Aspekt.

Durch die körperliche Aktivität werden im Körper Endorphine freigesetzt, die als natürlicher Stresslinderer wirken und unser Wohlbefinden steigern und Erwachsenden und Kinder resilienter werden zu lassen.

Folgende Faktoren werden als sogenannte Resilienz Faktoren aufgezählt:

  • Körperliche Gesundheitsressourcen
  • Selbstwirksamkeit
  • Selbststeuerungsfähigkeit
  • Problemlösefähigkeit
  • Optimismus
  • Talente, Hobbys
  • Körperliche Gesundheitsressourcen
  • Empathie, Kooperations- und Kontaktfähigkeit
  • Bewältigungskompetenz
  • Lernbegeisterung (schulisches Engagement)
  • Planungskompetenz

Mit folgenden Beispielen werden einige Resilienzfaktoren und die Verbindung zur Bewegung mit Praxisbeispielen aus dem Kitaalltag erklärt:

Resilienzfaktor: Selbstwirksamkeit

1. Beispiel aus dem Kitaalltag

Ben (zwei Jahre alt) möchte sich nach dem Schlafen selbst anziehen.

Förderungsmöglichkeit

Die Erzieherin gibt hier durch Lob, sprachliche Hilfestellung und Motivation dem Kind die Möglichkeit, sich selbst anzuziehen.

 

2. Beispiel aus dem Kitaalltag

Jan (anderthalb Jahre alt) benötigt eine frische Windel.

Förderungsmöglichkeit

Anstatt das Kind auf den Wickeltisch zu tragen, hat das Kind die Möglichkeit selbstständig mit der Treppe zum Wickeltisch zu gehen.

Hier lernt das Kind, sich Herausforderungen zu stellen mit dem Bewusstsein diese auch meistern zu können. Im Allgemeinen benötigt das Kind genügend Raum selbst auf Erkundungstour zu gehen.

Resilienzfaktor: Selbst- und Fremdwahrnehmung

Damit ist gemeint, dass das Kind sich und seine Gefühle und die des Gegenübers angemessen wahrnehmen soll. Ungefähr gegen Ende des zweiten Lebensjahres entdecken Kinder, sich das erste Mal selbst im Spiegel (Entdeckung des Ichs – bewusste Selbstwahrnehmung).

3. Beispiel aus dem Kitaalltag

Ben und Jannik haben gemeinsam einen hohen Turm gebaut. Tim spielt neben dem Turm, stolpert und streift den gebauten Turm von Ben und Jannik. Der Turm geht kaputt, Ben fängt an zu weinen und Jannik will auf Tim losgehen.

Förderungsmöglichkeit

Die Pädagogin erkennt die einzelnen Gefühle und spiegelt diese wider:

„Ben ich weiß du bist jetzt traurig, weil dein Turm kaputt ist. Und schau Jannik ist auch wütend. Komm wir fragen Tim wie das passiert ist.“

Bei solch einer Situation ist es wichtig, die Gefühle der Kinder wahrzunehmen und zu benennen. Dabei hilft es diese zu spiegeln, wie im oberen Beispiel deutlich wird. Vor allem bei negativen Gefühlen benötigen Kinder hier noch Hilfestellung. Gemeinsam wird nun nach Lösungen gesucht.

Durch gezieltes Loben kann so auch die Resilienz bei den oben genannten Bewegungsspielen stattfinden. Bei einem Bewegungsparcours kann ein gezieltes Lob wie folgt aussehen: „Schau mal Lea du bist gerade allein von hier bis zum Ende auf der Bank balanciert – super, dass du das so halten kannst.“ Hier kann die Resilienz – sprich die Selbstbehauptung gestärkt werden.

Hier findet eine Parallele zwischen den Herausforderungen bei der Bewegung und denen im Leben statt. Beim Sport und der Bewegung werden bei Kindern und auch Erwachsenen Ziele gesteckt und Hindernisse überwunden. Die Fähigkeiten werden auch im Alltag in verschiedensten Situationen benötigt.

Bewegung und Resilienz lässt sich im Kitaalltag verknüpfen

Folgende Bewegungsformen und Spiele stärken die Resilienz:

  • Kinderyoga
  • Nein-Fange: Hier gibt es ein bis zwei „FängerInnen“ – kommt ein:e Fänger:in auf einen zu und derjenige ruft laut “Nein!” und hält die Hände nach vorne, dann darf er nicht gefangen werden. Der/die Fänger:in kann je nach Alter entscheiden, ob es laut genug war und zählt oder nicht.
  • Atemübungen: Man übt mit dem Kind gleichmäßig zu atmen: Erst vier Sekunden in den Bauch einatmen, vier Sekunden die Luft halten, vier Sekunden ausatmen, vier Sekunden die Luft halten. Dieser Rhythmus wird insgesamt viermal wiederholt. In Stresshaften Situationen kann diese Übung dem Kind helfen.
  • Kämpfen- und Rangeln mit Kindern
  • Bewegungsparcours

Mehr von Melanie Kohler

Quelle:

Die Kraft der Bewegung: Wie Sport zur Steigerung der Resilienz beiträgt – Emerinst by Patric Aregger (10.07.24)

#wirsindelementi: unsere Markenbotschafterin Alisia Baker-Röseler

Heute stellen wir euch Alisia Baker-Röseler vor. In ihrer Rolle als Teamleitung im element-i Kinderhaus Finkenburg begleitet und fördert sie aktiv die Entwicklung der Kinder durch die Schaffung eines ansprechenden Lernumfelds. Vor Kurzem entschloss sie sich dazu, auch noch Markenbotschafterin für element-i und KONZEPT-E zu werden.

Wer mag, kann unseren Markenbotschafter:innen in den sozialen Medien, vorwiegend auf Instagram, aber auch auf TikTok, folgen und sie unterstützen. Sie freuen sich immer über Likes oder nette Kommentare.

Alisia, dein Job ist sicherlich nicht immer leicht. Warum wolltest du jetzt zusätzlich Markenbotschafterin für element-i und KONZEPT-E werden?
Ich habe mich entschieden, Markenbotschafterin zu werden, weil ich von den Werten und der Philosophie des Unternehmens überzeugt bin. Die Förderung von Selbstständigkeit, Kreativität und Teamarbeit sind Werte, die mir persönlich sehr am Herzen liegen.

Wie lange arbeitest du schon bei uns?

Ich bin seit Juni 2024 Fachkraft bei element-i und seit März 2025 Teamleitung in der Finkenburg.

Was ist dir am wichtigsten bei deiner Tätigkeit?

Es ist mir wichtig, sowohl die Kinder als auch das Team in ihrem Alltag zu unterstützen und gemeinsam Herausforderungen zu meistern.

Was macht dir dabei am meisten Spaß?

Was mir am meisten Spaß macht? Die strahlenden Gesichter der Kinder, wenn sie etwas Neues lernen oder entdecken!

Und was machst du eigentlich genau als Markenbotschafterin?

Als Markenbotschafterin setze ich mich dafür ein, die Vision von element-i und KONZEPT-E nach außen zu tragen und andere für unsere Arbeit zu begeistern. Ich habe da große Ziele, denn ich möchte die Bekanntheit von element-i und KONZEPT-E steigern und noch mehr Menschen für unsere innovative Pädagogik begeistern.

Und die persönliche Geschmacksfrage zum Schluss: In den element-i Kinderhäusern gibt es täglich frisch zubereitetes Essen. Auf dem Speiseplan stehen vegetarische Gerichte, Suppen, Fleisch, Fisch oder auch der besondere Kinderwunsch. Welcher Tag ist dein Favorit? 

Mein Favorit? Definitiv der Tag mit den Fleischgerichten!

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Praxisimpuls: Echte Schätze! – Die Starke-Sachen-Kiste für Kinder

Das Projekt „Echte Schätze! – Die Starke-Sachen-Kiste für Kinder“ wurde vom Petze-Institut für Gewaltprävention in Kiel ins Leben gerufen und zielt darauf ab, Kinder frühzeitig in ihrer Ich-Stärkung zu unterstützen und sexuellem Missbrauch vorzubeugen. Durch die Figur der Katze Kim und ihre Schatzkiste lernen Kinder, ihre Gefühle zu erkennen, „Nein“ zu sagen und sich Hilfe zu holen. Mithilfe von Bilderbuch-Geschichten, Gesprächen, Spielen, Liedern sowie kreativen Aktivitäten werden zentrale Themen wie der Unterschied zwischen guten und schlechten Geheimnissen und die Grenzen des eigenen Körpers behandelt. Das Projekt fördert nicht nur das Selbstbewusstsein der Kinder, sondern appelliert auch an die Verantwortung der Erwachsenen, um eine effektive Prävention zu gewährleisten. Am Ende des Programms erhalten die Kinder eine Urkunde und ein Buch mit den erarbeiteten Geschichten. Dieses Projekt wurde vom Petze-Institut für Gewaltprävention gGmbH in Kiel entwickelt. Ziel ist die frühzeitige Ich-Stärkung und die Prävention von sexuellem Missbrauch. Es werden kindgerecht einzelne Präventionsprinzipien mit den Kindern erarbeitet, zentral sind dabei die Selbstwertstärkung und der Aufbau eines positiven Selbstkonzepts. 

Es gibt die Katze Kim, die in ihrer Schatzkiste so allerlei Schätze hat, die Kindern dabei helfen können, sich zu behaupten, „Nein“ zu sagen, ihren Gefühlen zu vertrauen und sich Hilfe zu holen.

Anhand von kurzen Bilderbuch-Geschichten werden Themen aufgegriffen und behandelt – so z.B. wie „Traue ich mich „Nein“ zu sagen?“, „Was ist ein gutes, was ein schlechtes Geheimnis?“ und „Wie fühlt sich das an, wo mag ich angefasst werden und wo nicht und welche Gefühle gibt es eigentlich?“

Anhand von Gesprächen, Spielen, Liedern und dem Zeichnen und Basteln üben die Kinder, sich über ihre Gefühle klarzuwerden, diesen zu vertrauen und sich selbstbewusst zu behaupten. Als Abschluss gibt es dann eine Urkunde und ein kleines Buch mit den Geschichten.

Es darf an dieser Stelle nicht vergessen werden, dass kein Kind die Verantwortung für den eigenen Schutz übernehmen kann! Die Ermutigungen an die Kinder sind zugleich eine Aufforderung und ein Anspruch an die Erwachsenen – deshalb ist die Erziehungshaltung der Erwachsenen für eine wirksame Prävention entscheidend. 

Von Ursula Plendl, Erzieherin im element-i Kinderhaus Königskinder

Literatur 

Petze-Institut für Gewaltprävention (2019) Handbuch ECHT SCHÄTZE!: Für die Prävention von sexuellem Missbrauch mit der “Starke-Sachen-Kiste” in Kindertagesstätten. Petze-Institut für Gewaltprävention gGmbH; Kiel 

Praxisimpuls: Kooperation innerhalb einer Kita

Seit Beginn des Jahres arbeiten wir im element-i Kinderhaus Südstadtstrolche stetig daran, die Kooperation, den Austausch und die Zusammenarbeit beider Teams im Kinderhaus zu stärken. Dies soll einerseits den Vorteil erbringen, bei personellen Engpässen eine schnelle und vertraute Aushilfsmöglichkeit zu schaffen und andererseits die Verbundenheit der Kinder und der Teams zu fördern. Da die Stockwerke recht identisch aufgebaut sind, jedoch unterschiedliche Spielmaterialien zur Verfügung stehen und verschiedene Themen platziert werden, möchten wir den Kindern eine noch größere Auswahl und Möglichkeit zur Exploration bieten. Durch den Austausch der Mitarbeitenden wird zusätzlich eine größere Vielfalt an Fähigkeiten, Stärken und Kompetenzen geboten, die wir uns im Alltag zu Nutze machen möchten. 

Gemeinsame Impulse und Projekte

Bereits stattfindende Elemente im Alltag sind der wöchentliche gemeinsame Singkreis mit allen Kindern im Turnraum, übergreifende Impulse und die Vernetzung durch den aktuell laufenden Schwimmkurs. Auch ein übergreifendes Projekt zum Thema „Die kleine Hexe“ bereitet allen Kindern große Freude. Einmal monatlich bekommen die Kinder im altersgemischten Bereich die Möglichkeit, gemeinsam mit ihren Pädagog:innen das jeweils andere Stockwerk kennenzulernen und zu erkunden. Zukünftig ist der Wunsch aus beiden Teams vorhanden, dies auch mit den Nest-Kindern zu erproben. Weiterhin werden in den einzelnen Bildungs- und Entwicklungsbereichen gemeinsame Impulse angeboten, sodass die Kinder die Möglichkeit bekommen, sich besser kennenzulernen und neue Freundschaften zu knüpfen. 

Ab dem kommenden Kita-Jahr soll ein gemeinsames Schulhüpfer-Programm durchgeführt werden. Eine neu aufkommende Überlegung ist die Verknüpfung der Früh- und Spätbetreuung, um so den personellen Engpässen entgegenwirken zu können. 

Wir freuen uns über die bereits erreichten Elemente im Alltag und sind gespannt, in welche Richtung der Prozess durch die Kinder und die pädagogischen Fachkräfte weitergeführt wird. Wir hoffen, dass wir euch inspirieren konnten, und würden uns über Rückmeldungen und Ideen aus anderen Doppelhäusern freuen. Bei Fragen könnt ihr euch jederzeit an die Teams der Südstadtstrolche oder uns Teamleitung wenden. 

von Julia Schurr und Benedikt Darazdi aus dem element-i Kinderhaus Südstadtstrolche 

#wirsindelementi: Unsere Markenbotschafterin Clara Bro López

Ihr kennt nun schon die meisten unserer element-i Markenbotschafter:innen. Heute stellen wir euch einen weiteren Neuzugang vor: Clara Bro López. Sie ist Erzieherin im element-i Kinderhaus Zauberwald in München.

Wer mag, kann unseren Markenbotschafter:innen in den sozialen Medien, vorwiegend auf Instagram,  folgen und sie unterstützen. Sie freuen sich immer über Likes oder nette Kommentare.

Wer bist du?

Ich heiße Clara Bro López und bin Erzieherin aus Spanien im element-i Kinderhaus Zauberwald in München.

Wie lange arbeitest du schon bei uns?

Drei Jahre und sieben Monate.

Welche Herausforderungen siehst du in deiner Tätigkeit als Erzieherin?

Mein Wunsch ist es, Kindern zu ermöglichen, in einer sich wandelnden Gesellschaft wie der unseren als Individuen mit eigenen Gedanken und emotionaler Bildung zu wachsen. Dieser Herausforderung stelle ich mich jeden Tag.

Warum bist du Markenbotschafterin für element-i geworden?

Die anderen Markenbotschafter:innen kommen alle aus Baden-Württemberg. Ich möchte gerne die Perspektive der Münchner Kinderhäuser vertreten. Für mich selbst glaube ich, dass ich dadurch noch mehr mit den Werten von element-i in Berührung kommen kann, um dann zu reflektieren, wie ich sie mit den Kindern im Alltag umsetze.

Welche persönlichen Werte teilst du mit element-i?

Die Frage ist: Welche nicht? [lacht]

Ich erinnere mich an die ersten Kontakte mit meinen Vorgesetzten und an das Gefühl, ganz ich selbst sein zu können, indem ich zum Ausdruck bringe, was ich in meine Arbeit einbringen möchte und was ich von dort lernen kann. Dazu gehören der Respekt, die Förderung von Autonomie und Neugier in den verschiedensten Bereichen, die Beteiligung der Kinder am eigenen Lernprozess, die Schaffung eines sicheren, gesunden und glücklichen Orts, an dem sie sich entwickeln können und so vieles mehr.

Was machst du eigentlich genau als Markenbotschafterin?

Nun, ich habe erst vor kurzem damit angefangen, aber ich teile kleine Einblicke aus dem Kita-Alltag oder die verschiedenen Events, die in der Kita stattfinden, über Instagram Stories, Beiträge und Reels und auch über TikTok. Außerdem werde ich auch von Messebesuchen berichten.

Und was machst du bei element-i, wenn du nicht als Markenbotschafterin unterwegs bist?

Ich habe eine 35-Stunden-Woche als Erzieherin im Zauberwald. Dort gibt es zwei Krippengruppen.

Was macht dir am meisten Spaß bei deiner Arbeit für element-i?

Die Beziehung, die ich zu den Kindern aufbauen durfte, liegt mir sehr am Herzen. Die Erfahrung, dass ich ein sicherer Hafen für sie bin, ist meiner Meinung nach das Beste, was man in einem Job erleben darf.

Welche Ziele möchtest du als Markenbotschafterin erreichen?

Ich möchte element-i und das Trägernetzwerk KONZEPT-E gerne interessierten Familien, aber auch möglichen zukünftigen Mitarbeiter:innen in einem transparenten, informativen und ansprechenden Stil vorstellen. Und ich würde sehr gerne ein Feedback von meinen Kolleg:innen aus den anderen Häusern bekommen und hören, wie ihr Alltag so aussieht.

Hast du vor, auch einmal mit den anderen Markenbotschafter:innen gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen?

Bisher hatte ich an so etwas noch gar nicht gedacht, aber ich bin offen dafür. Vielleicht können wir uns auf dem nächsten element-i Kongress dazu austauschen.

Und die persönliche Geschmacksfrage zum Schluss: In den element-i Kinderhäusern gibt es täglich frisch zubereitetes Essen. Auf dem Speiseplan stehen vegetarische Gerichte, Suppen, Fleisch, Fisch oder auch der besondere Kinderwunsch. Welcher Tag ist dein Favorit? 

Persönlich liebe ich den Mittwoch bei uns. Da gibt es gekochte Eier, Obst und Gemüse zum Frühstück und außerdem eine leckere Suppe zum Mittagessen.

> Zu einem Reel von Clara

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Wie der Rollenspielbereich attraktiv bleibt

Wie kann der Rollenspielraum für die Kinder interessant gestaltet werden? Was sind die Ziele bei der Gestaltung des Raumes? Diese Fragen stellten wir uns vor einigen Jahren im Kinderhaus Kinderländle. Wir hatten nämlich beobachtet, dass der Rollenspielraum nicht mehr intensiv genutzt wurde, einige Materialien in die Jahre gekommen waren und ein Konzept für den Raum fehlte. Also entwickelten wir gemeinsam mit den Kindern Ideen, um diesen Raum abwechslungsreicher zu gestalten.

Welche Grundausstattung ist für den Raum passend?

Als Grundlage wurden wenige flexible und robuste Möbel in den Raum integriert, um Platz für Bewegung und eine flexible Gestaltung zu schafen. So wurde beispielsweise ein Regal eingeplant, das mehrere Funktionen haben sollte: Stauraum für Materialkisten in Kinderhöhe , ein großes Fach, das als Höhle umfunktioniert werden kann und, von der Wand abgerückt, auch als Kaufladen oder Eisdiele nutzbar ist. Eine Trennwand zoniert den Raum in einen ruhigen Bereich, der als Leseecke oder Rückzugsort genutzt werden kann, und eine Bewegungsfläche für das Rollenspiel. Dem Bedürfnis von Kindern nach Sicherheit und dem nach Abenteuern wird hier gleichermaßen Rechnung getragen. Die Trennwand zwischen den beiden Bereichen ist durch ihre Lochwandstruktur vielseitig nutzbar: Es können Seilzüge oder Blumenkästen daran befestigt werden. Durch die Zonierung können mehrere Spiele parallel stattfinden. Durch die klare Abgrenzung er Bereiche entstehen, so die Beobachtung von uns Pädagog:innen, weniger Konflikte. Es wurde darauf geachtet, dass die Kinder den Raum mit allen Sinnen wahrnehmen, dass ihnen verschiedene Perspektiven ermöglicht werden, sie beispielsweise auf das Regal steigen und so von oben auf den Raum blicken können. Auch der Bezug nach außen wurde durch unverstellte Fenster erhalten. Eine sprechende Wand dient der Dokumentation und als Sprechanlass für Kinder. Die Bebilderung im Raum sorgt für zusätzliche Struktur und erleichert, die Ordnung zu erhalten.

Wie lassen sich unterschiedliche Themen im Rollenspielbereich abbilden?

Die Raumgröße lässt es kaum zu, mehrere große Themen parallel stattfinden zu lassen. Um den wechselnden Themen und Interessen der Kinder zu entsprechen, entschieden wir, den Raum nach einer gewissen Zeit neu auszugestalten – je nach Bedarfen und Interessen der Kinder sind bereits Dschungel, Unterwasser- oder Märchenwelten entstanden, auch eine Arztpraxis, ein Klassenraum oder eine Baustelle waren dort bereits zu sehen. Braucht das nächste Thema zur Umsetzung zusätzliche Zeit, überbrücken wir die Warte-Phase mit einer neutralen Gestaltung, wie dem Puppenspiel mit Spielküche etc. Die Gestaltung von Requisiten und Kulissen benötigt oftmals mehrere Wochen Zeit. Die Neugestaltung des Raumes findet dann an einem Tag statt, um den Kindern das Eintauchen in die neue Welt zu erleichtern. Wiederkehrende Themen, wie beispielsweise Feuerwehrstation, sind in Themenboxen vorbereitet und lassen sich recht schnell und einfach umsetzen. Diese Themenboxen werden immer dann gefüllt, wenn die Utensilien des gerade aktuellen Themas Platz machen sollen für ein neues Thema. Der Raum bleibt so in stetiger Erneuerung und passt sich den wechselnden Bedürfnissen der Kinder an.

Wie kommen die Kinder auf neue Ideen?

Wir Pädagog:innen beobachten das Spielverhalten der Kinder und informieren uns gegenseitig, wenn ein bestimmtes Thema wiederholt auftritt. Die Kinder kommen mittlerweile von sich aus mit Ideen und Wünschen auf uns Pädagog:innen zu. Manchmal setzten wir uns gezielt in einer Runde mit den Kindern zusammen und sammeln Vorschläge. Die Kinder stimmen ab welche Idee umgesetzt, welche für später notiert wird. Für das ausgewählte Thema gehen wir Pädagog:innen mit den Kindern in die Feinplanung: „Was brauchen wir für eine Weihnachtswelt?“ Die Kinder sprühen vor Ideen und lassen ihrer Kreativität freien Lauf. Der Jahreslauf bietet bei manchem Thema eine Orientierung: Im Herbst finden vermehrt Ausflüge in den Wald statt. liegt es nahe, den Wald im Rollenspielzimmer aufleben zu lassen und das Wissen über die Tierwelt zu erweitern. Im Winter laden Backaktivitäten zu Hause dazu ein, eine Weihnachtswelt im Rollenspielzimmer entstehen zu lassen. Und im Sommer braucht es einen Klassenraum mit Schultüten, wenn für einige Kinder der Wechsel in die Schule ansteht.

So gelingt Partizipation in der Kita!

Nicht nur bei der Ideenfindung, auch bei der Umsetzung helfen die Kinder tatkräftig mit. Manche Kinder sind besonders interessiert am Gestalten der Requisiten und Kulissen. Andere entdecken die neuen Welten im kreativen Rollenspiel untereinander. Die Kinder können kreativ mitgestalten und sich als selbstwirksam und zugehörig wahrnehmen. Durch das Herstellen der Spielmaterialien wird das Bewusstsein gestärkt, sorgsam mit den Materialien umzugehen und diese wertzuschätzen. Wir Pädagog:innen achten auf Nachhaltigkeit, indem wir zum Beispiel Verpackungs oder Naturmaterialien mehrfach nutzen. Der Baukran aus Karton kann in der nächsten Themenwelt zu einem Baum mit Eichhörnchenkobel im Wald werden. Es soll möglichst wenig spezifisches Material neu gekauft werden. Auch Materialien aus anderen Räumen kann man in einen neuen Kontext setzen. So viel steht fest: Den Kindern bereitet die Gestaltung des Raums sehr viel Freude, sie nehmen mit großer Motivation teil und sind stolz auf ihre Werke. Denn in einer eigens kreierten Welt macht das Rollenspiel gleich noch mehr Spaß.

von Ellena Föhl aus dem element-i Kinderhaus Kinderländle

Ein kleines Universum im Garten – Die Eröffnung des Planetariums in der Kita Junges Gemüse

In der Kita Junges Gemüse leuchten seit dem 2. Dezember nicht nur Kinderaugen, sondern auch Sterne. Nach monatelanger intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema Weltall wurde an diesem Tag ein ganz besonderes Projekt feierlich eröffnet: ein Planetarium im Bauwagen. Mit viel Kreativität, Engagement und Unterstützung der Eltern entstand im Garten der Kita ein Raum, der Kindern sowohl neue Perspektiven eröffnet als auch auch als Rückzugsort dient.

Die Faszination Weltall: Ein Projekt nimmt Fahrt auf

Schon seit Monaten beschäftigte das Thema Weltall die Kinder der Kita. Ob beim Malen, Basteln oder in Gesprächen – überall tauchten Fragen und Ideen rund um Planeten, Sterne und das Universum auf. Die Erzieher:innen griffen diese Begeisterung auf und integrierten das Thema in verschiedenste Aktivitäten. Im Atelier entstanden Planetenmodelle aus den unterschiedlichsten Materialien, und die Kinder lernten spielerisch, wie unser Sonnensystem aufgebaut ist. Ein besonderes Highlight war der Besuch des Planetariums in Stuttgart. Dort entstand die Idee, ein eigenes Planetarium in der Kita zu schaffen.

„Die Kinder waren so begeistert, dass wir gemeinsam entschieden haben: Wir bauen unser eigenes kleines Planetarium“ sagt Victor, Erzieher im Jungen Gemüse. Der alte Bauwagen im Garten, welcher lange ungenutzt war, wurde zum perfekten Ort für dieses Vorhaben.

Vom Bauwagen zum Planetarium: Ein Gemeinschaftsprojekt

Der Bauwagen wurde im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts von den Kindern selbst gereinigt und neu gestaltet. Unterstützt von Erzieher:innen und Eltern verwandelte sich der Raum in eine gemütliche kleine Sternenwelt. Leuchtende Sterne, die von den Kindern gemalt wurden, zieren die Wände. Teppiche, Kissen und Bücher zum Thema Weltall – fast alles wurde von Eltern gespendet. Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit standen dabei im Vordergrund: „Es ist toll zu sehen, wie viel Unterstützung wir von den Familien bekommen haben“, betont Victor Juliani, zuständig für das Projekt.

Ein Ort des Staunens und Lernens

Am Eröffnungstag wurden die Regeln für das Planetarium in einem großen Erzählkreis besprochen. Maximal sechs Kinder dürfen pro Session teilnehmen. Sie dürfen nicht direkt in den Laserstrahl des Beamers schauen und müssen sorgsam mit den Materialien umgehen. Jede Session dauert etwa 15 Minuten.

Die ersten fünf Minuten sehen die Kinder einen kindgerechten Animationsfilm der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), der das Sonnensystem erklärt. Im Anschluss folgt ein spektakulärer 3D-Überflug über Stuttgart. Mithilfe von Satellitenbildern, die in eine dreidimensionale Ansicht umgewandelt wurden, erleben die Kinder Sehenswürdigkeiten der Stadt aus der Vogelperspektive. „Das kenne ich!“ oder „Da war ich schon mal!“ sind häufige Ausrufe, die zu lebhaften Gesprächen führen.

Mehr als nur ein Planetarium

Das neue Planetarium ist nicht nur ein Ort zum Lernen und Staunen, sondern auch ein Rückzugsort für die Kinder während der Gartenphasen. „Der Bauwagen wird endlich wieder belebt und bietet den Kindern eine besondere Atmosphäre“, erklärt Victor. Auch Kinder aus anderen element-i-Kinderhäusern sind eingeladen, das Planetarium zu besuchen, wenn sie Interesse am Thema Weltall zeigen.

Die Kita freut sich außerdem über weitere Elternimpulse. Das Planetarium im Bauwagen der Kita Junges Gemüse ist mehr als nur ein pädagogisches Projekt – es ist ein Ort, der durch Gemeinschaft, Kreativität und Entdeckerfreude entstanden ist. Ein kleiner Bauwagen, der die großen Träume der Kinder wahr werden lässt.

Ein Experiment zum Wetter  

Biotop

Das Thema Nachhaltigkeit ist uns ein großes Anliegen. Um den Kindern verständlich vermitteln zu können, wie Klima, Natur und unser Leben zusammenhängen, haben wir beschlossen, zwei unterschiedliche Biotope entstehen zu lassen. Diese werden von den Kindern beobachtet. Was wächst in den Biotopen? Welche Tiere leben dort? In welcher Abhängigkeit leben Tiere und Pflanzen? Welchen Einfluss haben Tiere und Pflanzen auf unser Leben und andersherum? Es ist ein sehr komplexes Thema und es kostet viel Zeit, um zu verstehen, wie die Themen Klima, Wetter, Flora und Fauna sowie wir Menschen miteinander verflochten sind.

Daher gilt es erst einmal zu verstehen, wie Wetter und Natur zusammenhängen. Doch was ist Wetter und wie entsteht es? Mit Hilfe von Bildern und Büchern haben wir herausgefunden, dass das Wetter in der Erdatmosphäre entsteht und hierfür Sonne, Luft und Wasser notwendig sind. Je nachdem wie die unterschiedlichen Elemente zusammenspielen, entsteht auch unterschiedliches Wetter. Welche unterschiedlichen Wetterformen gibt es? Schnee, Regen, Sonne, Wind und Gewitter wurde von den Kindern aufgezählt.

ein Hochbeet mit Erdbeerpflanzen und anderen Grünpflanzen

Besonders das Gewitter ist auf reges Interesse gestoßen. Die Kinder haben von lauten Donnern und hellen Blitzen berichtet. In unserem Buch übers Wetter konnten wir herausfinden, wie ein Blitz entsteht. Die Kinder haben schnell verstanden, dass bei Gewitter warme und kalte Luft durcheinandergewirbelt wird und somit Spannung, Elektrizität entsteht. Diese Spannung wird durch einen Blitz abgebaut. Damit sich die Kinder dies besser vorstellen können, haben wir ein kleines, aber einfaches Experiment durchgeführt. Wir haben mit einem aufgeblasenen Luftballon mehrmals über unsere Haare gestrichen und festgestellt, dass die Haare nach oben stehen. Durch Reibung wurde also Spannung erzeugt.

Wetter hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Tiere und Pflanzen. In unseren nächsten Schritten wollten wir dieser Frage nachgehen. Warum brauchen Tiere und Pflanzen Wasser? Welchen Einfluss haben die Jahreszeiten auf die Natur? Wir beeinflussen wir Menschen mit unserem Handeln diesen Kreislauf? Die Pädagoginnen freuen sich darauf, diesen Fragen mit den Kindern nachzugehen.

Daniela Orquera Narváez aus der element-i Kita Königskinder

Farbexperiment – ein Kinderimpuls

Auf Wunsch zweier Schulhüpfer:innen, als Kinderimpuls ein Farbexperiment durchzuführen, trafen wir uns im Gemeinschaftsraum. Zusammen mit Kindern unterschiedlichen Alters begann die Vorbereitung mit der Frage: Was brauchen wir denn für das Farbexperiment? Die folgenden Materialien wurden gesucht und am Tisch platziert:

  • Mit Wasser befüllte Gläser,
  • Filzstifte in verschiedenen Farben,
  • Papierhandtücher,
  • Pinsel und
  • Papier 

Das Experimentieren konnte losgehen. Die Kinder begannen, angeleitet von den beiden Schulhüpferinnen, mit den Filzstiften die Papierhandtücher kunterbunt anzumalen. Der erste Versuch, das bemalte Papier in eines der Wassergläser zu legen, zeigte schnell, dass die Farbe der Filzstifte über das Papierhandtuch das Wasser verfärbt. Im Anschluss hierzu haben die Kinder die bereits abgefärbten, nassen Papiere erneut bemalt. Sie wollten jetzt herausfinden, ob das vorher beobachtete Phänomen auf diese Weise erneut stattfindet. Die Vermutung wurde rasch bestätigt. Und bald waren die Wassergläser in den verschiedenen Regenbogenfarben eingefärbt, die Kinder hatten eine kunterbunte Farbpalette auf dem Tisch. Um das Experiment weiterzuführen, versuchten die Kinder anschließend, mit dem farbigen Wasser auf weißem Papier zu malen. Auch das gelang. Und so haben die Kinder eigene Wasserfarben hergestellt.

Emmanuel Ciardullo aus dem FrechDax