Praxisimpuls: Sonnenblumen pflanzen in der Kita

In jedem Jahr gestalten wir unseren Hof grüner und bunter. Das gelingt mit Blumen besonders gut. Damit die Kinder erleben können, wie eine Blume wächst und wie lange es dauert, wieviel Wasser sie braucht, pflanzt jedes Kind einen Sonnenblumensamen in einen Topf, kümmert sich um das keimende Pflänzchen und setzt es später in den Garten um.

Bei der Pflege der Pflanzen lernen die Kinder spielerisch die Übernahme von Verantwortung für ein Lebewesen und setzten sich gezielt mit ihrer Umwelt auseinander.

Vor dem Pflanzen möchten wir Pädagoginnen für die Kinder erlebbar machen, wie es sich anfühlen könnte, ein Samenkorn zu sein und schlüpfen in diese Rolle. Wir kauern uns zusammen – ganz klein wie ein Samenkorn – und werden mit Tüchern als Symbol für Erde zugedeckt. Wir werden gegossen und beschienen, wachsen, werden immer größer, blühen, schaukeln im Wind, welken und verlieren am Ende unsere Samen. Die fallen wieder auf die Erde, wo der Kreislauf des Lebens von Neuem beginnt.

Nach vielen Tagen mit Sonnenschein und Regen sind wir langsam aus der Erde gesprossen und weit hoch in den Himmel gewachsen.

Unsere Blüte wurde reif und Vögel haben unsere Körner gegessen. Im Herbst haben wir die Köpfe hängen lassen. Die übrigen Körner sind auf den Boden gefallen. Die Körner werden im nächsten Sommer wieder zu einer Sonnenblume.

Welche Bildungsbereiche stehen im Vordergrund?

Naturraum bzw. Menschsein in der Welt: Die Kinder setzen sich mit dem Thema Natur und Umwelt auseinander. Spielerisch lernen Sie Wachstum von Pflanzen, Photosynthese und Jahreszeiten kennen und setzen sich mit der Natur auseinander.

Körper und Sinne: Durch die Begleitung mit Bewegung und Schwungtüchern können die Kinder das Wachstum der Pflanze nicht nur durch „Sehen“ erleben, sondern sind mit allen Sinnen dabei. Die Pädagog*in kann die Begleitung beliebig an das jeweilige Naturereignis anpassen. Die Bewegung bietet den Kindern die Möglichkeit, ihre Motorik zu schulen und vielfältige Körpererfahrungen zu sammeln.

Tina Keibel, element-i Kinderhaus Grünschnabel

Rassismus in der Kita: Ein Praxisimpuls zum Thema

„Ich will nicht, dass sie hier ist.“ Weinerlich und mit piepsiger Stimme steht ein 2,5-Jähriger vor mir. „Wen meinst du?“ frage ich etwas irritiert zurück. Ich dachte, dass eine fremde Person im Raum wäre und schaute mich genau um. Doch ich fand niemanden, der dem Kind oder mir fremd war. „Die da! Die ist so schwarz!“ kam es schnell – den Zeigefinger auf ein Schwarzes Mädchen gerichtet. Ich erstarrte und war gleichzeitig betroffen. Was tue ich nun? Wie reagiere ich angemessen? Soll ich darauf eingehen? Soll ich das Kind ablenken? Wie reagiere ich auf die betroffene Person? Das Kind wollte den Raum und somit die Situation verlassen, was ich zuließ. Ich wandte mich dann an das Schwarze Mädchen und fragte, ob alles in Ordnung sei, was sie bejahte.

Handeln ist gefragt

Die Situation machte mir klar, dass Handlungsbedarf bestand. Ich brauchte Unterstützung und fand diese in Büchern und auf Seiten zum Thema Anti-Rassismus. Das Thema machte mir klar, wie vielschichtig Rassifizierung und Diskriminierung sind. Wir leben und denken weiß – ohne bewusste Entscheidung. Unsere Prägung und Erziehung, unsere Einstellung und Aussagen sind unbewusst vorbelastet. Wo kann ich beginnen? Wie kann ich Kindern einen differenzierten Blick auf die Welt mitgeben – ohne den Zeigefinger zu erheben, ohne mahnend zu werden? Welche Begriffe benutze ich? Wie spreche ich die Kinder an?

Mit einem sehr praxisnahen Impuls kam ich leicht mit den Kindern über Hautfarben ins Gespräch. Beim Malen wurden Hautfarbenstifte genutzt und die Frage „Welche Farbe ist denn Hautfarbe?“ stand im Raum. Ich malte mit den Kindern Handabdrücke auf weißem Papier und bot ihnen verschiedene Hautfarben an. Aus einem Handabdruck entstanden schnell mehrere Abdrücke mit verschiedenen Farben auf einer Hand, die Hände wurden dunkler. Die Kinder sprachen darüber, wer in der Gruppe eine hellere Hautfarbe hat und wer eine etwas dunklere. Die Fragen, warum manche Menschen hellere Haut und manche dunklere haben, kam hinzu und die Frage, warum wir überhaupt unterschiedliche Hautfarben haben. Ich erklärte den Kindern sehr vereinfacht die biologische Wirkungsweise von Melanin.

Kreativität im Kinderhaus: Hautfarben-Stifte und Kostüme

„Jeder hat das?“, fragte ein Kind. „Und im Sommer? Warum wirst du dann rot und nicht, so wie ich, braun?“ – Die aufkommenden Fragen zeigten mir, dass Kinder auch zunächst komplex aussehende Themen nachvollziehen können. Nach dem Impuls haben wir im Kinderhaus einen Tisch eingerichtet, auf dem frei zugänglich Hautfarben-Stifte und Papier bereitliegen. Dazu gibt es eine kleine Ausstellungsfläche für fertige Kunstwerke.

Parallel entstanden weitere Ideen, um mehr Vielfalt ins Kinderhaus zu bringen. Ich wollte den Kindern die Möglichkeit eröffnen, mit und ohne Ansprache ihre Weltansicht zu erweitern. Unter anderem entstand so ein neuer „Kleiderschrank“. Die Kostüme der (weißen) Prinzessin wie auch die indigener Völker (rassistische Darstellung von „Ind**nern“) wurden aussortiert. Stattdessen finden Kinder einen Kleiderschrank gefüllt mit Röcken, Hosen, Oberteilen, Gürteln und vieles mehr vor. Es ist die individuelle Entscheidung eines jeden Kindes, was es anzieht und wie es sich darin fühlt. Kinder kreieren nun eigene Kostüme, verwandeln sich nicht in Vorlagen, sondern in eigene fantastische Rollen.

Kleine Schritte gegen Rassismus: Aktive Ansprache und interkulturelle Bildung

In der aktiven Ansprache der Kinder wandelte sich meine Wortwahl. Ganz bewusst nutze ich den Kindern gegenüber Wörter wie BiPoc, Schwarz oder afrodeutsch. Bildbände aus verschiedenen Ländern, Bilder verschiedener Menschen bei alltäglichen Situationen, beim Beten oder bei einem Fest, sind im Raum ausgestellt. Insgesamt helfen diese kleinen Schritte dabei, Kinder in ihrem Alltag anti-rassistisch zu begleiten.

Ob das Kind aus dem Anfangsbeispiel noch Angst hat? Das weiß ich nicht. Aber das Kind und die Auseinandersetzung mit seiner Angst und dem Thema Anti-Rassismus hat mir geholfen, mein Weltbild neu zu ordnen, offener und sensibler mit den Kindern und meinem Umfeld umzugehen.

Stefanie Menck, element-i Kinderhaus Sterngucker

Rückblick: Ein Herbst-Impuls des Kinderhauses Knax-Garten

Im späten Oktober bat ich alle größeren Kinder in den Bewegungsraum. Nahezu 20 Kindergartenkinder versammelten sich in einem Kreis und waren gespannt, was heute passieren würde. „Heute ist keine Kiko?“, fragten sie und warteten neugierig auf meine Antworten. In der Mitte des Kreises hatte ich Symbole für die heutige Großgruppen-Aktivität ausgelegt: Rechen, Besen und Schaufeln verschiedener Größe fanden sich in der Mitte des Kreises. Die Kinder hörten gespannt zu, was ich ihnen über den Herbst erzählte. Und eines wussten sie bereits: Dass im Herbst die Blätter von den Bäumen fallen und sich am Boden häufen.

Das Angebot meinerseits lag nahe: „Heute möchte ich mit euch die Blätter in unserem Garten zusammenkehren und aufsammeln. Ohne eure Hilfe schaffe ich das nicht.“ Und weiter ging´s mit den Bedingungen für die Gartenarbeit. Denn nicht für alle Kinder stünde ein Rechen oder einen Besen zur Verfügung. Und so beratschlagte ich mit den Kindern, wie sie sich untereinander absprechen und die Geräte tauschen könnten. Alle Kinder waren begeistert dabei und gingen motiviert ans Werk. Nachdem sie sich angezogen hatten, stürmten die Kinder in den Garten und arbeiteten los.

Mehr als eine Stunde waren alle Kinder zusammen im Garten aktiv. Für mich als Pädagogin war es schön zu sehen, wie sie sich gegenseitig halfen, die Besen und Rechen tauschten und aktiv den Garten vom Laub befreiten. Auch die sonst eher ruhigen Kinder kamen mit den anderen Kindern ins Gespräch. Denn jeder wollte mal einen der Rechen oder Besen haben.

Auch fürs Forschen & Entdecken blieb Zeit: Die Kinder fanden bei ihrer Arbeit Regenwürmer, die sehr genau beobachtet werden mussten und in Sicherheit gebracht wurden. Zum Schluss haben die Kinder die Blätter in großen Säcken gepackt und entsorgt. Während die Kinder draußen im Garten eine herrliche Zeit in der großen Gemeinschaft verbrachten, konnten sich die Pädagog*innen, die heute im Haus waren, für ihre Vorbereitungszeit zurückziehen. Eine Win-Win-Situation für alle. 

Kerstin Sigloch, Teamleitung element-i Kinderhaus Knax-Garten 

„The Hungry Caterpillar“ – a book project

In March 2022 a book project started in the Kinderhaus Energiebündel. The pedagogue chose the book „The hungry caterpillar“ – written by Eric Carle. It was important for the pedagogues to use the immersion method which was implemented through-out the project. During the project the children were “surrounded” constantly by English. Dilan Alkan used the Kamishibai to introduce the story in German, and Mahfuza Hossain used the big book version to read the story in English. One of the pedagogues also prepared fruit prop cards for the children in the respective sequence as the book – for example one apple, two strawberries and so on. By repeating frequently, the children learned the English names e.g. for the different food items in the book.

The project takes place once a week. We start with the story telling session and a sing-along activity of the song „Fuzzy Wuzzy Caterpillar“. Then a crafting activity is offered to visualize the story, the characters and all the elements in the book. All the elements and characters which the children have crafted or the ones they will craft in future will be put in boxes. So, the children have a “story box” with which they can tell the story of the hungry caterpillar themselves. They might even tell the story partly in English.

The children are challenged to use all their senses: they listen, talk and ask questions about the story. They use their imagination and their creativity to craft their own caterpillars, butterflies and different fruit props. They use their motor skills to craft as well as inspiring and supporting each other. At the same time, they are immersed in the English language and by now they all know exactly what a caterpillar, a butterfly, an egg, the moon, a cocoon, a leaf, the days of the week are in English.

„Die Raupe Nimmersatt“ – ein Buchprojekt

Im März 2022 begann im Kinderhaus Energiebündel ein Buchprojekt zur „Raupe Nimmersatt“, geschrieben von Eric Carle. Ein Ziel der Pädagoginnen war, gezielt die Immersionsmethode während des gesamten Projekts anzuwenden und die Kinder stärker in die englische Sprache „einzuhüllen“. Dilan Alkan nutzte das Kamishibai, um die Geschichte auf Deutsch vorzustellen. Mahfuza Hossain nutze die große Buchversion der „Raupe Nimmersatt“, um die Geschichte auf Englisch zu lesen. Für die Kinder hatte eine der Pädagoginnen Karten vorbereitet, z.B. mit einem Apfel oder zwei Erdbeeren usw. Das Ziel war es, den Kindern zu zeigen, wie z.B. die Lebensmittel auf Englisch heißen, und sie in die Lage zu versetzen, diese zu identifizieren und zum Teil zu benennen – auch auf Englisch. Das Projekt findet jede Woche statt. Wir beginnen mit dem gemeinsamen Erzählen der Geschichte und dem Singen des Liedes „Fuzzy Wuzzy Caterpillar“. Anschließend basteln die Kinder die verschiedenen Charaktere und Elemente aus dem Buch, wie z.B. die Raupe, den Schmetterling oder Lebensmittel. Die selbst gebastelten Elemente kamen und kommen in einen Schuhkarton, der als „Erzählkiste“ fungiert. Mit ihrem Karton kann jedes Kind die Geschichte der Raupe Nimmersatt selbst erzählen. Vielleicht nutzen sie dabei auch englische Wörter.

Im Rahmen des Projekts nutzen die Kinder viele ihrer Kompetenzen und haben die Möglichkeit diese weiterzuentwickeln. Sie hören zu, sprechen miteinander und stellen Fragen. Sie nutzen ihre Fantasie und ihre Kreativität. Sie nutzen ihre motorischen Fähigkeiten, um zu basteln. Sie erzählen die Geschichte und entwickeln dabei aktiv ihre sprachlichen Kompetenzen. Und all das, während sie eingehüllt sind in die englische Sprache. Inzwischen wissen sie alle genau, was eine Raupe, ein Schmetterling, ein Ei, der Mond, ein Kokon, ein Blatt und die Wochentage auf Englisch sind.

Kinder lesen das englische Buch von der Raupe Nimmersatt

Von Mahfuza Hossain, element-i Kinderhaus Energiebündel

Kinderhäuser spenden für die Ukraine

Die kritische Situation in der Ukraine beschäftigt die Kinder in unseren element-i Kinderhäusern. Statt mit ihnen über Krieg zu sprechen, haben wir uns unter Berücksichtigung des Alters der Kinder für einen anderen Weg entschieden. In den Kinderkonferenzen und Erzählkreisen sprachen wir Pädagog*innen mit den Kindern darüber, dass Menschen ohne eigenes Zutun in Not geraten können und deshalb Hilfe benötigen. Unsere Hilfe! Dafür haben wir, die element-i Kinderhäuser Hans im Brück in Köln und die Rheinpiloten in Düsseldorf, Spendenaktionen organisiert.

Gemeinsam mit den Kindern wurden in Impulsen Windlichter hergestellt, Kekse und Kuchen gebacken und Ostereier bemalt. Die Produkte wurden auf Spendentischen ausgestellt. Beim Abholen konnten die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern Geld spenden und sich dafür einen der selbst gemachten Gegenstände mit nach Hause nehmen. Ein Basar war entstanden. Beide Kinderhäuser haben Spenden in Höhe von 632,- € gesammelt und an die Hilfsorganisationen überwiesen. Die Vereine „Aktion Kleiner Prinz – Internationale Hilfe für Kinder in Not e.V.” und „Blau-Gelbes Kreuz e.V. Köln” konnten sich über die Spenden freuen.

Neben den Basaren haben die Familien Sachspenden in der Kita abgegeben: haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, Medikamente etc. stapelten sich in der Kita. In Kartons verpackt, konnten auch diese Spenden an die Vereine übergeben werden. Wir sind stolz auf unsere Spendenaktionen und hoffen, dass wir – Kinder, Familien und Pädagog*innen gemeinsam – auch in Zukunft Menschen in Notlagen helfen können!

Sachspenden Ukraine

Die Teams der element-i Kinderhäuser Hans im Brück und Rheinpiloten

Hochbeete – mit Kindern bauen, pflanzen, ernten

Letztes Jahr im Frühling war es so weit: Unsere beiden Hochbeete wurden gebaut und bepflanzt. Was war das Ziel unseres Projekts? Wir wollten den Kindern anschaulich einen besseren Bezug zu einem Teil unserer täglichen Lebensmittel ermöglichen. Zusätzlich wollte wir einen weiteren Beitrag zum Schutz – und als Nahrungsangebot – für Insekten schaffen.

Die Beete wurden von uns aus Holzpaletten gebaut. Die Innenseite der Palletten verkleideten wir mit Folie. Über das Gartenbauamt der Stadt München konnten wir Erde beziehen, womit die Beete gefüllt wurden. Ebenso wurden einige Kräutersetzlinge mitgeliefert. Die Kinder hatten ihre Wünsche bezüglich der möglichen Bepflanzung der Beete geäußert und bei der Umsetzung mit viel Spaß und Engagement mitgeholfen.

Die Pflanzen sind teilweise sehr stark gewachsen und haben uns eine reiche Ernte beschert! Ebenso waren die Hochbeete mit den kräftig blühenden Pflanzen ein reich gedeckter Tisch und Unterschlupf für die zahlreichen Insekten, unter ihnen eine Vielzahl von Wildbienen. Für die Kinder ergaben sich abwechslungsreiche Aktivitäten rund um die Beete: Die Insekten – besonders die Bienen – wurden beobachtet, die Haptik der Pflanzenblätter erfühlt und beschrieben. Auch das Wachsen, Gedeihen und Naschen der Früchte waren für die Kinder spannend und ein großer Spaß. Natürlich haben die Kinder, wir Pädagog*innen und der Koch fleißig gegossen und die Beete gepflegt.

Dieses Jahr wollen wir den verschiedenen Gemüsesorten mehr Platz zum Ausbreiten einräumen. Denn die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr hat uns gelehrt: Manche Pflanzen beanspruchen viel Platz, Andere sind dadurch etwas zu kurz gekommen. Wir freuen uns auf das Arbeiten am und im Beet. Noch müssen die Kinder und wir Pädagog*innen uns etwas gedulden.

Kinder tragen Pflanzen für Hochbeet Hochbeet Königskinder

Ursula Plendl vom element-i Kinderhaus Königskinder München

Meisenknödelfabrik im Zauberwald

Gemeinsam mit uns Pädagog*innen wollten die Kinder Meisenknödel für unsere gern gesehenen Vogelbesucher selbst herstellen. „Was fressen Vögel eigentlich?“ Diese Frage wurde im Kita-Alltag aufgegriffen und den Kindern über mehrkanälige Angebote beantwortet. Dann ging es los mit der Herstellung!

Als Erstes haben wir Tontöpfe bereitgestellt, die die Kinder nach ihren Vorstellungen und Ideen mit Farben gestalten durften.

Im nächsten Schritt wurden die Inhaltsstoffe für die Knödel – Fett und verschiedene Körner – leicht erwärmt, zusammengemischt und in die einzelnen Töpfe gegeben. Dann hieß es abwarten! Die Töpfe wurden nach draußen gestellt, damit das Fett in der Kälte langsam aushärtet. Die Kinder haben nach diesem Schritt aktiv eingefordert, immer wieder nach draußen zu gehen und nachzuschauen, ob der Knödel schon fest ist.

Am nächsten Tag haben wir Pädagog*innen gemeinsam mit den Kindern einen geeigneten Platz für die Futterkugeln gesucht. Besonders wichtig ist es sicherzustellen, dass keine Katze an die Kugel gelangt. So gewähren wir den Vögeln eine geschützte Umgebung zum Fressen. Seitdem die Knödel aufgehängt wurden, schauen die Kinder regelmäßig nach und fragen sich: „Hängt die Kugel noch?“, „Pickt gerade ein Vogel daran?“

Sabine Bindig, Zauberwald

Naturmandala und Naturbilder

In der Kita Energiebündel haben wir uns mit zwei Fragen beschäftigt: Wie kann man in der Natur ein Bild malen? Und wie entsteht ein Mandala im Garten? Die Kinder sollten neue Möglichkeiten im Naturraum bekommen, sich mit Mandalas oder dem Thema, ein Bild zu malen, auseinanderzusetzen.

Dafür nutzten ihr Wissen um die Technik und legten mit Naturmaterialien ein Mandala. Einerseits ging es dabei um Symmetrie und andererseits um ästhetisches Empfinden. Die Kinder fragten sich: „Ist das gelegte Mandala schön?“, „Was gefällt mir daran und warum?“, „Kann ich es schöner machen und wie?“ und tauschten sich dazu aus.

Naturmandala

Beim „Malen“ eines Naturbildes überlegten die Kinder zunächst, was sie „malen“ möchten und wie sie das Motiv mit den Naturmaterialien gestalten können. Dafür standen Steine, Sand, Blumen und Stöcke etc. zur Verfügung. Die Kinder überlegten, wie ein Baum oder ein Haus mit den vorhandenen Materialien entsteht. Dabei wurden sie kreativ und findig.

Beide Impulse fanden im Rahmen des Nachhaltigkeitsprojektes mit der EnBW statt und sollten den Kindern die Möglichkeit eröffnen, mit nachhaltigerem Material umzugehen als mit Papier. Der Impuls wird jetzt als Themenkiste angeboten.

Jenny Sveum, element-i Kinderhaus Energiebündel

Vom Ei zum Küken

Das Hühnerprojekt im Regenbogenhaus

Hobby und Beruf – wie geht beides zusammen? Wie kann das gelingen? Unser „Hühnerprojekt“ aus dem Frühjahr und Sommer 2021 hat gezeigt, wie ein privates Hobby das pädagogische Handeln bereichern kann und die Kinder neues Wissen ganz praktisch und mit viel Freude erwerben.

Der Kleintierzuchtverein in Vaihingen war für die Kinder vom Regenbogenhaus ein beliebtes Ausflugsziel – angeregt durch eine Pädagogin, die dort Mitglied ist. Bei den Besuchen haben die Kinder ihr Interesse an Küken entdeckt und wollten vor allem wissen, wie aus einem Ei ein Huhn wird. Das Projekt zum Thema war geboren. Die Kinder wollten in der Kita die Reise vom Ei bis hin zur Glucke oder zum stolzen Hahn begleiten.

In einem Brutgerät, dem sogenannten Inkubator, werden die Eier ausgebrütet. Ausschlaggebend ist die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit im Brutkasten. Nach circa drei Wochen passiert es dann: In einem mühseligen Kampf befreien sich die kleinen Küken aus der Eierschale. Je mehr es werden, desto lauter piepst es bei uns auf dem Marktplatz. Nach einigen Tagen können die Küken unter Aufsicht eines Erwachsenen auf die Hand genommen und gestreichelt werden.

Die erste Zeit verbringen die Küken im warmen Brutkasten und werden anschließend in einem größeren Aufzuchtkäfig gehalten. Mit viel Futter, Wasser und etwas Geduld wachsen sie schnell. Und so dürfen die kleinen Junghennen bald hinaus in den Garten, wo der große Hühnerstall ihr neues Zuhause wird. Ausflüge durch alle Räume der Kita gehören zum Programm.

Außer Kraftfutter und Wasser bekommen die Tiere Reste aus der Küche. Reis und Nudeln sind die Lieblingsspeisen der Hühner. Bis zur Sommerschließzeit verbringen die Kinder und Pädagoginnen Zeit mit den Hühnern. Dann kam der Augenblick des Abschieds und Umzugs: Die Hühner leben jetzt im Gehege des Kleintierzuchtverein unserer Kollegin und sind nach wie vor wohl auf.

Philip Strähle, Regenbogenhaus

element-i Magazin Hühnerprojekt 2

 

 

Wir bauen eine Krippe

Dieser Artikel wurde im internen Newsletter für die element-i Pädagog*innen im Dezember 2021 veröffentlicht.

Die Vorweihnachtszeit ist eine Zeit der Besinnlichkeit und der Auseinandersetzung mit verschiedenen Festen, die die Kinder in unserer Gemeinschaft während dieser Zeit feiern.

Auf die Idee für den Bau einer eigenen Krippe für unser element-i Kinderhaus Sterngucker sind wir gekommen, als wir in unserem Bau- und Zahlenland gemeinsam die Weihnachtsgeschichte gelesen haben. Beim Lesen der Weihnachtsgeschichte haben wir erfahren, warum die Christen in Deutschland und auf der ganzen Welt Weihnachten feiern. Die Kinder waren begeistert vom Stall mit der Krippe und wollten diese nachbauen. Gemeinsam wurde überlegt und aufgezeichnet, wie die Krippe aussehen soll, wie groß sie sein soll, was dafür gebraucht wird und ob das Material im Kinderhaus vorhanden ist oder etwas zugekauft werden muss. So konnten die Kinder, ähnlich wie Architekten, das gemeinsame Bauvorhaben planen.

Mit dem Zollstock wurde die Größe der Krippe abgemessen. Als Maßstab dienten die Krippenfiguren. Nach der Anfertigung einer Planungsskizze so-wie einer Modellzeichnung konnte der Bau beginnen. Die Planungsmaße wurden auf das vorhandene Holz übertragen. Mit verschiedenen Sägen, sogar mit einer Stichsäge, wurden die Bauteile ausgesägt, geschliffen und abschließend verschraubt. Nach Fertigstellung des Rohbaus wurde die Krippe noch verschönert mit einer Steinmauer, einem Holzgatter und einem Strohdach. Der Innenausbau wurde durch ausgelegtes Stroh abgeschlossen. Unsere Krippe ist aus wiederverwendetem Material entstanden – Upcycling im besten Sinne. Aus altem Holz, Schrauben und viel Ideenreichtum wurde die neue Krippe für unser element-i Kinderhaus Sterngucker.

Ramtin Kashef, Kinderhaus Sterngucker