Gemeinsam in der Schule fürs Leben lernen

„Was ist eine Herausforderung?“, fragt Lehrerin Christina Bayer ihre Schüler*innen während der Vorbereitung der anstehenden Projektarbeiten. Bei der Antwort sind sich alle einig: Eine Herausforderung ist etwas, das neu bzw. unbekannt ist und dazu auffordert, etwas zu tun, das die Person noch nie gemacht hat. „Wir entwickeln uns durch Herausforderungen im Leben weiter“, resümiert eine Schülerin. „Richtig“, ergänzt Bayer. „Und dabei ist es nebensächlich, ob wir an einer Herausforderung scheitern oder sie bewältigen. Denn das Gelernte zählt.“

Heute lernen, was morgen wichtig ist – unter diesem Motto begleiten die Pädagog*innen das Lernen in den element-i Schulen. Einen wesentlichen Bestandteil des Lernwegs bildet dabei die Projektzeit. Darin entwickeln die Schüler*innen eigene Projekte, zum Beispiel zum Thema Herausforderung. Ziel ist es, sie zu befähigen, die Herausforderungen der Zeit anzupacken und ihnen mit Mut, Verantwortungsbewusstsein und Kreativität zu begegnen. Auch in der neuen gymnasialen Oberstufe, die im September 2023 startet, werden die Schüler*innen sich Projektarbeiten widmen. „Die Ergebnisse, die uns präsentiert werden, bestätigen uns immer wieder, wie wichtig es ist, dass junge Menschen über den Tellerrand schauen dürfen. Und bereits im Vorfeld sprudeln die Ideen, unter welchem Themendach sie ihr Projekt gestalten wollen. Das macht Spaß – sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch uns Lehrerinnen und Lehrern“, betont Christina Bayer, Teamleitung der element-i Grund- und Gemeinschaftsschule (Lernhaus 7-10).

In der Praxis: Schüler*innen berichten 

Selbstständig wohnen und arbeiten

 

Hallo, ich heiße Emely und besuche die 10. Klasse. Gemeinsam mit Alexi und Malou haben wir uns zwei Herausforderungen gestellt: Zum einen haben wir 10 Tage lang allein in Malous Wohnung (im Haus ihrer Eltern) gewohnt und uns dabei vegan ernährt. Wir waren gemeinsam einkaufen – was ziemlich anstrengend war, weil wir kaum vegane Produkte gefunden haben –, haben uns einen Essensplan gemacht, gemeinsam gekocht, Geschirr gespült, geputzt und meistens noch Gesellschaftsspiele gespielt. Zum anderen haben wir auf einem Gnadenhof gearbeitet. Wir haben ausgemistet, uns um die Tiere gekümmert, das Futter geschnitten und den Pferden beim Inhalieren geholfen.  

Was war das Besondere an deinem Projekt?  

Helfen ist gut, besonders auf dem Gnadenhof.  

Was war deine persönliche Herausforderung? 

Das gemeinsame Wohnen. Wir haben uns hin und wieder in die Haare bekommen, weil jeder etwas anderes wollte.  

Was nimmst du für deine Zukunft mit?  

Ich will niemals in eine WG ziehen!  

Dass vegan sein gar nicht so schwer ist und außerdem viel gesünder. Ich war deutlich fitter, denn man isst einfach mehr Gemüse und Obst.

Ein Elektro-Kettcar bauen 

 

Wir sind Julius, Klasse 9, und Linus, Klasse 8. Unsere Herausforderung: Wir wollten ein normales Kettcar motorisieren und haben das zuvor noch nicht gemacht. Daher sind wir folgendermaßen vorgegangen: Wir haben im Vorfeld mit Experten gesprochen, mit Schweißern und Elektrikern, ob unsere Idee funktionieren kann. Außerdem hatten wir uns im Internet über den Motor und die Batterien informiert, was man dabei beachten muss und wie viel Ampere für wie viel Zeitstunden nötig sind.

Was war das Besondere an eurem Projekt?  

Es war sehr umfangreich, sehr komplex und auch etwas gefährlich, weil wir mit Strom gearbeitet haben. 

Was war eure persönliche Herausforderung? 

Linus: Das alles zu organisieren und zu strukturieren, das Bauen war kein Problem. 

Julius: Einen kühlen Kopf zu bewahren und auch manchmal die Unstimmigkeiten zwischen Linus und mir. 

Was nimmst du für deine Zukunft mit?  

Linus: Dass mir „Technisches Werken“ viel Spaß macht.  

Julius: Dass man sich gut auf Projekte vorbereiten muss und nicht auf gut Glück arbeiten kann.

mehr von Christian Klar

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