In jedem Jahr gestalten wir unseren Hof grüner und bunter. Das gelingt mit Blumen besonders gut. Damit die Kinder erleben können, wie eine Blume wächst und wie lange es dauert, wieviel Wasser sie braucht, pflanzt jedes Kind einen Sonnenblumensamen in einen Topf, kümmert sich um das keimende Pflänzchen und setzt es später in den Garten um.
Bei der Pflege der Pflanzen lernen die Kinder spielerisch die Übernahme von Verantwortung für ein Lebewesen und setzten sich gezielt mit ihrer Umwelt auseinander.
Vor dem Pflanzen möchten wir Pädagoginnen für die Kinder erlebbar machen, wie es sich anfühlen könnte, ein Samenkorn zu sein und schlüpfen in diese Rolle. Wir kauern uns zusammen – ganz klein wie ein Samenkorn – und werden mit Tüchern als Symbol für Erde zugedeckt. Wir werden gegossen und beschienen, wachsen, werden immer größer, blühen, schaukeln im Wind, welken und verlieren am Ende unsere Samen. Die fallen wieder auf die Erde, wo der Kreislauf des Lebens von Neuem beginnt.
Nach vielen Tagen mit Sonnenschein und Regen sind wir langsam aus der Erde gesprossen und weit hoch in den Himmel gewachsen.
Unsere Blüte wurde reif und Vögel haben unsere Körner gegessen. Im Herbst haben wir die Köpfe hängen lassen. Die übrigen Körner sind auf den Boden gefallen. Die Körner werden im nächsten Sommer wieder zu einer Sonnenblume.
Welche Bildungsbereiche stehen im Vordergrund?
Naturraum bzw. Menschsein in der Welt: Die Kinder setzen sich mit dem Thema Natur und Umwelt auseinander. Spielerisch lernen Sie Wachstum von Pflanzen, Photosynthese und Jahreszeiten kennen und setzen sich mit der Natur auseinander.
Körper und Sinne: Durch die Begleitung mit Bewegung und Schwungtüchern können die Kinder das Wachstum der Pflanze nicht nur durch „Sehen“ erleben, sondern sind mit allen Sinnen dabei. Die Pädagog*in kann die Begleitung beliebig an das jeweilige Naturereignis anpassen. Die Bewegung bietet den Kindern die Möglichkeit, ihre Motorik zu schulen und vielfältige Körpererfahrungen zu sammeln.
Tina Keibel, element-i Kinderhaus Grünschnabel