Auf dem Prüfstand: Die Qualität der element-i Kinderhäuser

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie kommen morgens in die Kita, um Ihr Kind abzugeben. Der/Die Mitarbeiter:in lächelt Sie an, begibt sich auf Augenhöhe Ihres Kindes und begrüßt es mit dem Vornamen. Nun stellen Sie sich eine Begrüßungssequenz vor, in der Sie und Ihr Kind wiederholt nicht wahrgenommen werden… Das kann vorkommen, sollte es aber nicht. Auch wenn es dafür die verschiedensten Gründe, denen nachgegangen werden muss, geben kann. Der Qualität auf den Zahn fühlen und ggf. auch nicht so offensichtliche Lücken aufspüren – das machen wir bei element-i schon seit vielen Jahren, unter anderem mit der Qualitätsplattform TopKita.

Qualitätskontrollen müssen sein

„Wir lassen unsere Kinderhäuser jährlich prüfen – zum einen intern, zum anderen extern“, betont Benjamin Decker, er kümmert sich zentral um die Qualitätssicherung aller element-i Kinderhäuser. „Damit wollen wir Gutes auch nach außen aufzeigen und mögliche Schwachstellen aufdecken. Diese Maßnahme ist uns wichtig, um stets zu wissen, wo wir im Hinblick auf die Qualität in unseren Häusern stehen.“

Intern finden jedes Jahr element-i Audits in den Kinderhäusern statt. Dabei werden unter anderem Prozesse und Abläufe beobachtet und mittels eines metrischen, intervallskalierten Fragebogens ausgewertet, um so pädagogische Prozesse mess- und vergleichbar zu machen. Die element-i Kinderhäuser werden zusätzlich und von extern nach TopKita zertifiziert. Diese Zertifizierung umfasst eine Elternbefragung, eine Selbstevaluation und ein Audit. Die Auditor:innen sind darin ausgebildet, auf spezifisch pädagogisch-relevante Situationen zu achten (Tagesroutinen, Übergänge, pädagogische Haltung etc.).

Eltern bewerten ihre Einrichtungen

Bei der TopKita Zertifizierung kommen alle Beteiligten einer Einrichtung zu Wort. Auch die Eltern können ihre Kita bewerten. „Bewertungen aus verschiedenen Blickwinkeln sind wichtig für eine ganzheitliche Betrachtung. TopKita arbeitet daher aktuell an einer Kinderbefragung. Wir freuen uns sehr, wenn wir die Kinder auch nach ihrer Meinung fragen können. Denn sie sollten mitreden dürfen“, bekräftigt Decker.

Die Elternbefragung dient „neuen Eltern“ zudem als Orientierung. Im TopKita Kita-Finder sind unter anderem alle element-i Einrichtungen gelistet. Im Bereich Detail erhalten Interessierte Einblicke in die Elternbefragung und erfahren neben Infos zur Einrichtung die Gesamtbewertung der TopKita Zertifizierung.

Den Qualitätsprozess vorantreiben und neu denken

„Wir machen die Qualität sichtbar und schieben anschließend gemeinsam mit dem Kita-Team die Weiterentwicklung an“, erklärt Decker. „Der Prozess – gerade bei über 40 Kinderhäusern – ist aufwändig, lohnt sich aber.“

Zwei Beispiele aus dem element-i Kinderhaus Bengelbande:

    1. Ein Krankenhaus zieht ein
      Wer an einen Rollenspielbereich in einer Kita denkt, hat sofort eine Kinderküche oder einen Kaufladen vor Augen oder denkt an Outfits zum Verkleiden. „Das ist doch recht klassisch und einfallslos“, lacht Sylvia Kurz, Teamleitung im Kinderhaus Bengelbande. Mit 4,3 von 5 möglichen TopKita Punkten (in 2022 und 2023) haben die Stuttgarter zwar gut lachen, doch sie wollten besser sein: „Die Kontrollen haben uns auch darauf aufmerksam gemacht, dass wir einen neuen Ansatz finden müssen, um den Kindern wieder neue Anregungen zu geben.“ Das Ergebnis sind wechselnde Themenfelder, die auch durch Beobachtung der Kinder sowie deren Mitsprache und Wünsche angeregt werden. Ein aktuelles Beispiel: ein Krankenhaus u. a. mit einer Rezeption mit zwei Tastaturen, drei Krankenhausbetten und einer angeschlossenen Tierarztpraxis. In einem Impuls wurde der Bereich am Audittag bespielt und der Ablauf von der Anmeldung bis zum Krankenhausbett spielerisch besprochen. „Es war toll, zu beobachten, dass die Kinder durch die Umgestaltung neue Partizipationsmöglichkeiten bekamen und gleichzeitig Raum zur Auseinandersetzung mit individuellen Themen möglich wurde“, betont Vanessa Maurer, Auditorin von TopKita.

 

  1. Gesprächs- bzw. Interaktionsbereitschaft auf hohem Niveau
    „In 2022 hatten wir im Bereich Interaktion 4,1 Sterne, in diesem Jahr waren es 4,7! Das macht uns sehr stolz“, freut sich Sylvia Kurz. „Denn Interaktion ist mir besonders wichtig. Unabhängig von den Audits sprechen wir in Teamsitzungen über den Umgang mit Kindern, was zum Beispiel übergriffig ist, wie wir ihnen auf Augenhöhe begegnen und wie wir sie grundsätzlich in ihrer Entwicklung stärken können. Das Team geht aus meiner Sicht bewusst und vorbildlich mit dem Thema um.“ Das bestätigt Vanessa Maurer von TopKita: „Es war sehr eindrücklich! Die pädagogischen Fachkräfte in der Bengelbande zeigten sich durchgehend gesprächs- bzw. interaktionsbereit. Sie waren den Kindern zugewandt, haben sich im Gespräch auf Augenhöhe begeben, Interessen der Kinder erkannt, diese durch offene Fragen verstärkt und die Kinder dadurch zum weiteren Forschen angeregt. Die Kinder erhielten so Wertschätzung und Respekt.“

Über TopKita

TopKita ist ein digitales Qualitätsportal und hilft mit praxiserprobten Instrumenten (Elternbefragung, Selbstevaluation durch Mitarbeiter:innen und Audit durch externe pädagogische Expert:innen) dabei, die Qualität deutscher Kitas mess- und damit steuerbar zu machen. Im Rahmen eines zweijährigen Zertifizierungszyklus erfasst TopKita die Qualitätsstandards, die im Bildungs- und Orientierungsplan der einzelnen Bundesländer vorgesehen sind. Damit erhalten Träger und Kita-Teams eine solide Basis zur systematischen Weiterentwicklung ihrer pädagogischen Prozessqualität.

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